Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Wald und Holz sind Teil des Schweizer Wegs zu netto null

Wenn die Schweiz das Netto-null-Ziel schaffen will, ist sie auf Negativemissionstechnologien angewiesen – Verfahren, die CO2 aus der Atmosphäre holen und langfristig speichern. Dazu gehört die Bindung von CO2 über Waldmanagement und Holzverwendung. Eine Studie im Auftrag der Stiftung für Technologiefolgenabschätzung zeigt: Ohne die Leistung von Holz geht es nicht. Es braucht aber auch andere Ansätze.

Kurzfassung Studie ‹Chancen und Risiken von Methoden zur Entnahme und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre› (PDF, 4.3 MB)
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Negativemissionstechnologien können dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen, aber vieles ist derzeit dazu noch unklar. Denn einige dieser Verfahren sind in der Praxis noch unerprobt, technisch komplex, kostspielig oder vorerst nicht in grossem Massstab einsetzbar. Nicht so die Speicherung von CO2 in Holz: Ausgereifte Systeme in Bau und Ausbau stehen bereit, um grosse Mengen des Treibhausgases langfristig zu binden.

Die Anwendung von Holz in Bau und Ausbau hat grosses Marktpotential. Die Kosten pro Tonne aus der Atmosphäre entferntes CO2 liegen bei Waldbewirtschaftung und Holznutzung im Vergleich mit anderen Ansätzen zudem tief. Kommt dazu, dass Holz nicht nur Kohlenstoff aus der Atmosphäre speichern, sondern als Ersatz für klimabelastende Materialien sowie als Energieträger zusätzlich fossiles CO2 vermeiden kann.


Es braucht Holz – aber auch noch mehr

Doch Wald und Holz allein können die notwendige Leistung für netto null in der Schweiz nicht im Alleingang erbringen. Kein einzelnes Verfahren genüge, es brauche alle verfügbaren Negativemissionstechnologien, so die Studie im Auftrag der Stiftung für Technologiefolgenabschätzung TA-SWISS. Neben der Bindung von CO2 in Wald und Holz können auch die Speicherung in Form von Humus im Boden und der Einsatz von Pflanzenkohle einen Beitrag leisten.

Dazu kommen die Abscheidung und Speicherung von CO2 bei der Verbrennung von Biomasse (BECCS), die Entnahme aus der Luft mit nachfolgender Speicherung (DACCS) und auch die beschleunigte Verwitterung von Abbruchbeton. Doch vor allem muss die Reduktion des CO2-Ausstosses als Hauptsache im Bewusstsein bleiben. Denn Emissionen zu vermeiden ist günstiger, als das CO2 nachträglich wieder aus der Luft zu entfernen.


Empfehlungen für Waldmanagement und Holzverwendung

Hinsichtlich des Einsatzes von Waldmanagement und Holzverwendung hält die Studie für TA-SWISS fest, ein geeigneter Bewertungsrahmen für Waldmanagement und Holzverwendung benötige eine verifizierbare Regelung der Berechnungsmethoden für das NET-Accounting und eine Grundlage für eine Lebenszyklusanalyse zur gesamten Kaskade.

Die Studienautoren empfehlen, den letzten Schritt der kaskadenartigen Nutzung von Holz zu regeln und die Kostenanalyse für das Waldmanagement und die Holzverwendung zu konkretisieren, um die Chancen und Risiken besser zu verstehen und zu adressieren. Für die Entwicklung und Umsetzung von Waldmanagement und Holzverwendung wird empfohlen, eine Biomassestrategie für die Schweiz zu erarbeiten.


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