Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Vorstoss für mehr Holz im Infrastrukturbau morgen im Nationalrat

Heute beginnt in Bern die Wintersession. Morgen Dienstag steht die Motion ‹Erforschung und Innovation des Werkstoffs Holz für den Einsatz im Infrastrukturbau als Dekarbonisierungs-Beitrag› von Lignum-Präsident und Ständerat Jakob Stark (SVP/TG) auf der Agenda des Nationalrats. Die kleine Kammer hat den Vorstoss im Sommer einstimmig gutgeheissen.

Bild Parlamentsdienste

 

Jakob Starks Motion fordert, die Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Infrastrukturbaus zu erforschen und dabei besonders zu prüfen, wo Stahlbeton durch CO2-speichernde Materialien wie Holz ergänzt oder ersetzt werden kann. Die Zementproduktion (2020 gemäss den Zahlen von Cemsuisse 4214785 Tonnen) trage mit einem jährlichen CO2-Ausstoss von etwa 2,5 Mio. Tonnen über 5% zum nationalen CO2-Ausstoss (46,4 Mio. Tonnen) bei, begründete der Motionär seinen Vorstoss bei der Einreichung. Für den Bau von Infrastrukturen im Gebäude-, aber auch in andern Bereichen wie beispielsweise im Strassensektor lägen heute indessen bereits verschiedene Lösungen mit Materialien vor, die bei der Herstellung nicht CO2 produzierten, sondern bänden, wie zum Beispiel Holz.

Die Holzbauweise hat im Hochbau in den letzten Jahren deutlich zugelegt und spielt dort eine laufend wichtigere Rolle. Dank immer weiter führender Forschung und Innovation gelingt es, Holzwerkstoffe mit statischen Qualitäten herzustellen, die Beton und Stahl in nichts nachstehen. Im Infrastrukturbau kommt Holz leider dennoch erst selten zum Einsatz. Vereinzelt errichtete Holzbauten im Nationalstrassenbau, wie Werkgebäude oder Wildtierüberführungen, stellen derzeit noch die grosse Ausnahme dar. Dabei wäre gerade hier das Potential durch die vermehrte Substitution von energieintensiven und belastenden Materialien durch Holz riesig, gehört doch der hiesige Infrastrukturbau zu den grössten CO2-Emittenten überhaupt.

Würden diejenigen Bauobjekte oder -teile im Infrastrukturbau, welche sich für eine Holzbauweise eignen, konsequent in Holz ausgeführt, könnte ein grosser Anteil des im Infrastrukturbau selber verursachten CO2-Ausstosses kompensiert werden, womit sich die Gesamtbilanz der Schweiz deutlich verbessern liesse. Stark schlägt vor, dafür zusammen mit Hochschulen und Normenverbänden eine Forschungs- und Umsetzungsstrategie auszuarbeiten, die allgemeine Grundlagen schafft, sich aber auch konkret auf die verschiedenen Bereiche und Bauwerkstypen fokussiert. Die mit der Erstellung von Infrastrukturbauten befassten Ämter sollen dabei mitreden.


Link Mo 21.3293 Erforschung und Innovation des Werkstoffs Holz für den Einsatz im Infrastrukturbau als Dekarbonisierungs-Beitrag