Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Virus und Käfer setzen dem Berner Wald zu

Die Corona-Krise geht am Berner Wald nicht spurlos vorbei. Nach dem rekordhohen Käferbefall bei der Fichte 2019 sind im Kanton Bern im letzten Jahr zwar rund 30% weniger Käferholz angefallen. Jedoch verblieb der Befall auf hohem Niveau. Der Lockdown im letzten Frühling und die ungewisse Situation rund um das Coronavirus führten zu einer stark eingeschränkten Übernahme an Käferholz, und es kam zu weiteren Preissenkungen.

So wohnt man heute: in Holz, das vorwiegend aus dem Schweizer Wald kommt (Architektur: Reimann Sidler Architekten, Meiringen).
Bild Thomas Hämmerli 

 

Obwohl die Nachfrage nach regionalem Holz steigt, ist im Berner Wald wenig davon spürbar. Mit dem aktuell tiefen Preisniveau sei die Waldbewirtschaftung langfristig in Frage gestellt, warnt die Initiative Holz | BE als kantonale Plattform der Holzbranche. Waldleistungen wie der Schutz vor Lawinen und Murgängen, die Sauerstoffproduktion und CO2-Speicherung usw. würden für die Öffentlichkeit teurer, da sie laufend weniger über die Holzerlöse finanziert werden könnten.

Die Versorgungslage der Berner Sägereien bezeichnet die Initiative Holz | BE in ihrem Statusbericht von Mitte Februar als gut. Frischholz werde aber dennoch gesucht und sei gefragt. Auch die Auftragslage zeige sich erfreulich. Im letzten Jahr habe die Tatsache geholfen, dass die Baustellen nicht geschlossen worden seien und die Betriebe trotz gewissen Einschränkungen hätten produzieren können. Die Nachfrage nach Schweizer Holz hilft, Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette zu erhalten.


Holzbau, Schreinerei und Holzenergie positiv unterwegs

Der Holzbau profitiert nach wie vor vom allgemeinen Trend zum Bauen mit Holz. Die Holzbauverbände melden eine gute Auftragslage, wobei mit höheren Kosten und dadurch niedrigeren Erlösen gerechnet werden muss. Sowohl die Holzbauer als auch die Schreiner spüren einen deutlichen Trend zu Regionalität und Nachhaltigkeit. Da auch die Schreiner trotz den Einschränkungen arbeiten konnten, haben auch sie keine grösseren Einbussen zu verzeichnen und sind in der Mehrzahl zuversichtlich ins neue Jahr gestartet.

Auch die Zwischenbilanz zur Holzenergie im Kanton Bern fällt positiv aus. Der Anteil an Holzheizungen nehme kontinuierlich zu, so die Initiative Holz | BE. Die Lager in den Berner Betrieben und Anlagen seien gut bestückt, womit die Energieholzversorgung gewährleistet sei. Der Aufwind für von Holzheizungen hilft, den Absatz der sonst nicht gefragten Schwachholzsortimente zu halten.


Kanton Bern unterstützt Bildungszentrum Wald in Lyss

Eine gute Nachricht kommt aus der kantonalen Politik: Für die Periode 2021–2024 hat der Regierungsrat des Kantons Bern Ende Februar einen jährlichen Beitrag von 200000 Franken an das Bildungszentrum Wald in Lyss genehmigt.

Hauptaufgabe des Bildungszentrums Wald ist die Ausbildung von eidgenössisch diplomierten Försterinnen und Förstern, die unter anderem die Führung von Forstrevieren übernehmen. Das Bildungszentrum ist als überkantonale Stiftung organisiert, in der neben Bern auch die Kantone Zürich, Luzern, Freiburg, Solothurn, Basel-Landschaft, Aargau, Wallis, Neuenburg, Waadt, Jura sowie die Eidgenossenschaft vertreten sind.


Links www.initiativeholz.ch | www.be.ch | www.bzwlyss.ch