Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Umsatzprognose für deutsches Baugewerbe gesenkt

Die Corona-Krise zwingt die deutsche Bauwirtschaft zu einer Neubewertung der Erwartungen: Sie geht im Jahresverlauf von einem deutlichem Umsatzrückgang infolge der Pandemie aus. Eine Nullrunde gegenüber 2019 wäre bereits ein Erfolg.

‹Wir können uns glücklich schätzen, wenn die Bauwirtschaft am Ende des Jahres denselben Umsatz wie 2019 erwirtschaftet hat, was real immer noch einen Rückgang von etwa 3% bedeuten würde. Wenn es schlechter läuft, können es auch nominal –2% beziehungsweise real –5% werden›, so die Einschätzung von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, vor einer Woche.

Die Forschungsinstitute erwarten einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandprodukts in diesem Jahr um 4,2%. Besonders betroffen sind der Einzelhandel, der Tourismus und die Dienstleistungen, alles Bereiche, die den Wirtschaftsbau im vergangenen Jahr getragen haben. Dieser Rückgang sorgt in dieser Bausparte nominal für ein Minus von 3,5% respektive real von etwa 7%.


Öffentliche Hand als Auftraggeber von der Krise mit betroffen

Auch die öffentliche Hand leidet unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie: Der Ausfall an Steuern beträgt laut aktueller Steuerschätzung EUR 100 Mia. Davon betroffen sind alle staatlichen Ebenen. Besonders hart trifft es die Kommunen, die neben Steuerausfällen auch höhere Sozialabgaben zu verkraften haben. Gleichzeitig sind die Kommunen mit einem Anteil von 60% der wichtigste Auftraggeber öffentlicher Bauinvestitionen.

Nur für den Wohnungsbau rechnet das deutsche Baugewerbe mit einem nominalen Umsatzplus von 3%. Stützend wirke hier der auch in den letzten Jahren nicht abgebaute Bedarf an Wohnungen. Allerdings bremse die Situation am Arbeitsmarkt die Investitionsbereitschaft privater Eigenheimbauer: Wer von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sei, werde kein Geld in eine eigene Immobilie stecken.


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