Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Starke Preisanstiege bei Zweitwohnungen im letzten Jahr

Die Preise für Schweizer Ferienwohnungen haben sich 2021 um knapp 10% erhöht, so stark wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Nachwehen der Corona-Pandemie steigerten die Nachfrage. Zudem brach das Angebot teilweise ein. Zwar fungiert der Baustopp von Zweitwohnungen langfristig als Wertgarant auf dem Ferienwohnungsmarkt, einen Schutz vor Korrekturen bei Preisexzessen bietet er aber nicht.

Bild Corinne Cuendet, Clarens

 

Engadin/St. Moritz ist wie bereits in den Vorjahren die mit Abstand teuerste touristische Destination im Alpenraum. Eine Zweitwohnung im gehobenen Segment kostet dort rund CHF 19500.–/m2 und somit knapp 11% mehr als im Vorjahr. An zweiter Stelle folgt Gstaad mit einem Preisniveau von CHF 17000.–/m2. Die Jungfrau-Region belegt den dritten Rang; das aktuelle Preisniveau liegt hier bei knapp CHF 16000.–/m2. Mehr als CHF 15000.–/m2 kosten Zweitwohnungen ebenso in Zermatt und Davos/Klosters.

Der ‹UBS Alpine Property Focus› zeigt: Im Jahr 2021 verbuchte keine Region im Alpenraum sinkende Zweitwohnungspreise – erstmals seit Beginn der Datenauswertung durch UBS vor 15 Jahren. Im Durchschnitt aller Schweizer Destinationen schnellten die Preise im Vorjahresvergleich um knapp 10% in die Höhe, was gleichzeitig der stärksten Verteuerung seit über einer Dekade entspricht. Die UBS-Ökonomen erwarte, dass die Preise im Durchschnitt aller Ferienregionen 2022 im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Mittelfristig gehen sie von einem höheren Angebot an Zweitwohnungen aus, was preisdämpfend wirken würde. 

Aufgrund des Zweitwohnungsgesetzes dürfen in den touristischen Regionen praktisch keine neuen Zweitwohnungen gebaut werden. Entsprechend wurden letztes Jahr in den Feriendestinationen nur rund 0,25% – in erster Linie Erstwohnungen – des bestehenden Bestands baubewilligt, was einem langjährigen Tiefstwert entspricht. Das Angebot an verfügbaren Objekten sank damit weiter. In Bündner, Berner und Zentralschweizer Regionen werden derzeit weniger als 1,5% des Wohnungsbestands angeboten. Im Wallis und in Waadt sind die Angebotsquoten mit durchschnittlich 6% zwar deutlich höher, liegen aber dennoch klar unter den Vorjahreswerten.


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