Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Schreinertalente wollen in Russland alles geben

Samanta Kämpf und Jérémie Droz vertreten die Schweiz als Möbelschreinerin und als Massivholzschreiner ab nächster Woche an den Berufsweltmeisterschaften in Russland. Die zwei trainieren seit März bei ihren Experten im Thurgau und im Waadtland. Beide möchten es in der Rangliste weit nach vorne schaffen.

Samanta Kämpf (links) und Jérémie Droz (rechts) zeigen im russischen Kazan, was die Schweizer Schreiner draufhaben. An den ‹World Skills› treten insgesamt 42 junge Schweizerinnen und Schweizer an. Heute Freitag fliegen die Teilnehmer nach Russland. Nach einem Pre-Camp dürfen die jungen Berufsleute aufs Wettbewerbsgelände, ehe am Donnerstag nächster Woche die Eröffnungszeremonie stattfindet. Vom 23.–26. August steht der Wettkampf an. Die Resultate werden am 27. August bekanntgegeben.
Bilder Nicole D'Orazio/VSSM

 

 

In wenigen Tagen gilt es ernst: Vom 22.–27. August finden die Berufsweltmeisterschaften ‹World Skills› im russischen Kazan statt. Samanta Kämpf aus Dettighofen (TG) und Jérémie Droz aus Blonay (VD) sind dabei vier Tage im Einsatz. Seit März trainieren sie täglich für den Wettkampf. Dies nicht in ihrer Lehrfirma, sondern in den Betrieben ihrer Experten.

 

Das sind Tobias Hugentobler im thurgauischen Braunau und Roger Huwyler in Bex im Waadtland. Beim Verband der Schweizerischen Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM ist ersterer der zuständige Experte für die Teilnehmer der Kategorie Möbelschreiner, der Waadtländer sein Pendant bei den Massivholzschreinern.

 

Abläufe müssen im Schlaf sitzen

 

Die 19-Jährige und der 20-Jährige üben sich in jeweils drei Möbelstücken. Experten der ‹World Skills› haben Vorschläge eingereicht, von welchen drei ausgewählt wurden. ‹Am Wettbewerb ist eines davon die Aufgabe, jedoch in einer abgeänderten Form›, erklärt Samanta Kämpf.

 

‹Es ist wichtig, dass ich den Ablauf perfektioniere. Denn dieser hat Einfluss auf das Zeitmanagement und auf die Verbindungen des Möbels. Diese müssen passen und genau sein.› Dass die Aufgabe nicht völlig neu sein wird, findet sie nicht schlecht. ‹Das beruhigt mich etwas.›

 

Fertig werden und schauen, was wird

 

Das Ziel von Samanta Kämpf ist einfach: Alles geben, fertig werden und eine saubere Arbeit abliefern. ‹Ich möchte vor allem zufrieden sein. Natürlich hoffe ich, dass es in der Rangliste weit nach vorne reichen wird›, sagt sie.

 

Dass ihr Vorgänger, Sven Bürki, bei der letzten Austragung 2017 in Abu Dhabi Gold gewonnen hat, setze sie natürlich ein wenig unter Druck. ‹Ich denke aber nicht zu fest daran.› Jérémie Droz äussert sich schon deutlicher zu seinem Ziel: Er will gewinnen. ‹Ich habe viel trainiert und fühle mich bereit›, sagt er. ‹Ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit zufrieden sein werde.›

 

Starke Konkurrenten im Ringen um Medaillen

 

Für die Medaillen kämen die Teilnehmer aus gut 15 Ländern in Frage, meint Experte Tobias Hugentobler. ‹In Europa gibt es viele starke Schreiner. Doch auch jene aus Brasilien, Südkorea, Taiwan und China werden immer besser.› Es sei wichtig, dass die Wettkämpfer ruhig blieben, auch wenn einmal etwas schieflaufe oder Unvorhergesehenes passiere.

 

‹Wegen eines Fehlers ist nicht gleich alles vorbei. Bei Sven Bürki lief auch nicht alles reibungslos.› Der 40-jährige diplomierte Holztechniker weiss, wovon er spricht. 2001 hat er selbst als Möbelschreiner an den ‹World Skills› in Seoul (Südkorea) teilgenommen. Seit 2015 ist er Experte.

 


Links www.vssm.ch | https://worldskills2019.com/en