Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Rundholztransport könnte in Deutschland effizienter werden

Eine Arbeitsgruppe der deutschen Charta für Holz 2.0 hat Empfehlungen zur Verbesserung der Effizienz beim Transport von Rundholz erarbeitet. Sie sollen helfen, zunehmenden Engpässen im Transport von Rundholz aufgrund von Fachkräftemangel und vermehrtem Holzaufkommen nach Schadereignissen wie Stürmen, Dürre oder Borkenkäferbefall zu begegnen.

Bild Michael Meuter, Zürich
 

 

Die Arbeitsgruppe rät unter anderem, die Nutzlasten der Rundholztransporter bei grossen Schadholzmengen zu erhöhen. Innerhalb der zulässigen Gewichtsgrenzen lasse sich dies erreichen, indem die Fahrzeuggewichte reduziert würden. Dies könne durch Leichtbauweise, vor allem aber durch Verzicht auf einen Kran realisiert werden. Der kombinierte Einsatz von Ladefahrzeugen und Sattelzügen ohne Kran habe sich bewährt. In den Werken sollten entsprechende Kapazitäten für die Entladung bereitgestellt werden.

Im Kalamitätsfall sollten befristet auch höhere als die gesetzlich zulässigen Gesamtgewichte erlaubt werden. Ausserdem, so die Arbeitsgruppe, sollte dann auch das Sonn-und Feiertagsfahrverbot für den Rundholztransport temporär fallen und Unterstützung durch Transportkapazitäten anderer EU-Länder zugelassen werden. Dazu müsste die Verfolgung und Ahndung güterkraftverkehrsrechtlicher Verstösse, welche die Genehmigungspflicht und das Kabotageverbot betreffen, ausgesetzt werden.


Digitale Dokumente und Prozesse nutzen

Mit Blick auf eine optimierte Entladung und Abfertigung in den Werken sollten sich die Fahrer über Störungen im Betriebsablauf der Werke informieren können. Die Arbeitsgruppe schlägt zudem vor, eine gleichmässigere Verteilung der Ankunftszeiten durch Anreizsysteme zu prüfen. Bereitstellungsmeldungen, Fuhraufträge und Lieferscheine in digitaler Form könnten die Effizienz wesentlich steigern. Mit ELDAT und ELDAT-Smart stehe dafür bereits ein elektronischer Datenstandard zur Verfügung. 

Einen weiteren Ansatzpunkt sieht die Arbeitsgruppe in der Reduktion der Leerfahrten. Diese liessen sich durch eine geschickte Kombination der Aufträge unterschiedlicher Auftraggeber verringern. Der Auftragspool für die Disposition könne durch Kooperationen zwischen Speditionen vergrössert, die Tourenplanung mit Software-Unterstützung optimiert werden. Die Möglichkeiten für Rückfrachten sollten ausgeschöpft werden.


Vermehrt  von der Strasse auf die Schiene

Nicht zuletzt schlägt die Arbeitsgruppe auch eine intensivere Verlagerung der Transporte von der Strasse auf die Schiene vor. Sie unterstützt vollumfänglich die ‹Gleisanschluss-Charta›. Um den Holztransport auf der Schiene zu fördern, sollten öffentliche Ladestellen in der Nähe von grossen Waldkomplexen für den Eigenumschlag gesichert und weiter ausgebaut werden. Ebenso gelte es, weitere Gleisanschlüsse von Werken an zentrale Verladepunkte voranzubringen.


Links www.charta-fuer-holz.de | Empfehlungen Rundholztransport (PDF, 168 KB)