Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Risiken am Eigenheimmarkt sinken

Der UBS-Immobilienblasenindex hat im zweiten Quartal 2018 einen weiteren Rückgang verzeichnet und steht jetzt nur noch knapp in der Risikozone. Innert Jahresfrist ist das Blasenrisiko auf dem Eigenheimmarkt damit deutlich gesunken. Die Tragbarkeitsrisiken bleiben im langfristigen Vergleich aber hoch.

Preisboom in Nidwalden
Rot: Gefahrenregionen. Ocker: Regionen mit Preiskorrektur.
Morges zählt aus Sicht der UBS-Ökonomen nicht mehr zu den Gefahrenregionen. Neu steht dagegen Nidwalden unter Beobachtung: Es handelt sich um die Region mit den derzeit höchsten Preissteigerungen der Schweiz – mehr als 15% in den letzten drei Jahren.
Grafik UBS

 

 

Die Eigenheimpreise korrigierten leicht trotz hohem Wirtschaftswachstum und steigenden Konsumentenpreisen. So verzeichneten insbesondere die Preise für Eigentumswohnungen einen weiteren Rückgang. Im Vorjahresvergleich fielen sie bereits um 2,6%. Die nominale Wirtschaftsleistung legte in der gleichen Periode jedoch um 2,75% zu, und auch die Konsumentenpreise notierten über 1% höher. In der Folge waren fünf der sechs Subindikatoren im vergangenen Quartal rückläufig. So sank beispielsweise das Preis/Einkommen-Verhältnis das sechste Mal in Folge und beträgt nun gleich viel wie vor drei Jahren.

 

Trotz der Entwicklung der letzten Quartale weist das Niveau der preisgetriebenen Unterindikatoren weiterhin auf grosse Tragbarkeitsrisiken hin. So liegen das reale Preisniveau, das Kauf/Mietpreis-Verhältnis wie auch das Preis/Einkommen-Verhältnis nahe an den Werten der letzten Immobilienblase Ende der achtziger Jahre. Stark abgeschwächt wird das Immobilienblasenrisiko aus Sicht der UBS-Ökonomen aber durch die verlangsamte Hypothekarkreditvergabe und die anhaltend relativ geringe Abhängigkeit der Volkswirtschaft von der Baubranche.

 

Die Entwicklung des Immobilienblasenindexes zeigt eine Abkühlung des Eigenheimmarkts und deutet auf ein Ende des aktuellen Immobilienzyklus hin. Im jüngst publizierten Finanzstabilitätsbericht warnt die Nationalbank indessen vor einer akuten Zunahme der Ungleichgewichte im Markt für Eigentumswohnungen. Der unterschiedlichen Wahrnehmung, so die UBS-Ökonomen, liege primär die Verwendung unterschiedlicher Preisindizes zugrunde. Über eine längere Periode beobachtet, verschwinde jedoch die Divergenz der letzten Quartale. Seit Einführung der Negativzinsen vor dreieinhalb Jahren hätten beide Indizes praktisch stagniert.

 


Link www.ubs.com/swissrealestatebubbleindex-de