Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Raffinierter Zweckbau aus Schweizer Holz im Kanton Schwyz

Der neue Werkhof Reumeren in Reichenburg erhält am 20. Mai das Label Schweizer Holz. Mit dem durchdachten Bau zeigt die Eigentümerin, die Linthebene-Melioration, wofür sie sich einsetzt: für eine ausgewogene ökologische Entwicklung ihrer Anlagen.

Werkhof Reumeren, Reichenburg SZ, 2020
Innerhalb von nur gerade elf Monaten ist beim Autobahndreick Reichenburg der Werkhof Reumeren entstanden. Tragwerk und Fassadenverkleidung sind komplett aus Schweizer Holz. Bauherrschaft: Linthebene-Melioration, Reichenburg; Architektur: Ziegler+Partner Architekten AG, Rapperswil-Jona; Holzbauingenieure: Pirmin Jung Schweiz AG, Rain; Holzbau: Artho Holz- und Elementbau AG, St. Gallenkappel
Bilder Marcel Rickli, Zürich

 

Die Linthebene-Melioration unterhält, erneuert und ergänzt ihre Werksanlagen in neun Gemeinden der Kantone Schwyz und St. Gallen auf rund 4272 ha Land. Dazu gehören ein 126 km langes Kanalsystem, 132 km Strassen, 72 km Brücken, 132 km Windschutz- und Heckenanlagen, 2300 ha Drainagen und sieben Pumpstationen.


Alles unter einem Dach

Eine dezentrale Organisation von Verwaltung, Inventar und Archiv erschwerte jahrzehntelang die Arbeit der Linthebene-Melioration. Der neue Werkhof Reumeren vereint nun alles unter einem Dach und ist perfekt auf die werkspezifischen Arbeitsprozesse ausgelegt. Nichts Überflüssiges, kein Firlefanz ist an dem Gebäude – seine Schönheit ergibt sich aus der Reduktion auf das rein Funktionale.

Der raffinierte Holzbau ist komplett aus Schweizer Holz und setzt um, worauf das Werk bei seiner Aufgabenerfüllung grossen Wert legt: eine ausgewogene ökologische Entwicklung. So wird mit Erdwärme geheizt, das Dachwasser wird in einem Regenwassertank gesammelt, das Dach selbst ist für eine Fotovoltaikanlage vorbereitet.


Wirtschaftlich konstruiert

Das Rückgrat bilden zwei 22 m lange und 6,5 Tonnen schwere Holzfachwerkträger, welche die Einstellhalle längs überspannen. Die Überspannung in Längsrichtung mag auf den ersten Blick erstaunen, ist jedoch ökonomischer, da gegenüber einer Querausrichtung nur zwei statt drei Träger benötigt werden.

Für eine maximierte Hallenhöhe wurden die Träger statisch als 4,20 m hohe, sichtbare Überzüge ausgebildet. Im Obergeschoss dienen sie der klaren Raumgliederung. Nebst der riesigen Einstellhalle für Maschinen und Material befinden sich im Werkhof diverse Büro- und Lagerräume sowie ein Archiv und Aufenthaltsraum, allesamt hindernisfrei.


Mit Köpfchen erschlossen

Die Wegführung im Gebäudeinnern ist clever gelöst: mittels Schachteltreppe sind die beiden Zugänge – zu den Mannschaftsräumen und zu den Büroräumen – klar getrennt und obendrein äusserst platzsparend organisiert. Für den Innenausbau wurde naturbelassenes Holz eingesetzt, die Fassadenschalung wurde vorvergraut.

Das markante Vordach erfüllt seinen Zweck in dreifacher Weise: als einwandfreier Witterungsschutz, als konstruktiver Holzschutz und als hervorragender Schattenspender. Für blendfreies Arbeiten in den Büros kann der Einsatz des aussenliegenden Sonnenschutzes massiv reduziert werden.


Links www.linthebene.ch | www.ziegler-partner.ch | www.holz-bois-legno.ch