Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Parkett legt in der Schweiz trotz Corona leicht zu

An der Herbstversammlung der Interessengemeinschaft Parkettmarkt ISP in Lenzburg konnte Geschäftsleiter Mark Teutsch am 29. September Erstaunliches berichten: Der Parkettabsatz in der Schweiz hat im ersten Semester im Vergleich zum Vorjahr um 2,5% zugenommen, obwohl coronabedingt weniger gearbeitet wurde.

‹Abstand halten› hiess das Motto an der ISP-Herbstversammlung, zu der sich in Lenzburg 62 Teilnehmer einfanden.
Bild ISP
 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Parkettmarkt sind unterschiedlich. In der Deutschschweiz konnte mehr oder weniger durchgearbeitet werden. Privatkunden verschoben die Arbeiten hie und da, weil sie keine unbekannten Leute im Haus haben wollten. Anders in der Romandie und im Tessin: Dort kam es teilweise zum kompletten Arbeitsstillstand.

Warum es trotzdem zu einer Zunahme des Schweizer Parkettabsatzes im ersten Semester kam, ist unklar. Mit Blick auf die Zukunft ist festzuhalten, dass es im Neubau in nächster Zeit vermutlich weniger Aufträge geben wird. Ein grosses Potential liegt jedoch im Bereich Renovationen.


Flurschaden im Bereich Aus- und Weiterbildung

Die ISP erlebte einen Totaleinbruch bei ihren Seminaren und Schulungen. Fast alle mussten abgesagt werden. Auch die Expertisentätigkeit ging temporär stark zurück, nimmt nun aber langsam wieder zu. Mark Teutsch bedankte sich bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle für ihre Flexibilität während der schwierigen Zeit.

Auch auf die Ausbildung hatte Corona Auswirkungen. Die überbetrieblichen Kurse konnten temporär nicht stattfinden, werden aber nachgeholt. Die neuen Lehrverhältnisse blieben zum Glück fast unverändert gegenüber dem Vorjahr.


Auswirkungen auf Modellwettbewerb und SwissSkills

Der ISP-Modellwettbewerb konnte wegen des Lockdowns Anfang Jahr nicht ganz wie geplant stattfinden. Fertigung, Ausstellung und Bewertung fanden noch gerade rechtzeitig statt, die Preisübergabe jedoch konnte nicht mehr an der Generalversammlung erfolgen. Die Geldpreise hat Mark Teutsch später persönlich den Gewinnern in ihrem Lehrbetrieb überreicht.

Ebenfalls abgesagt wurden die SwissSkills. Die Berufsbildung Boden + Parkett stellt jedoch mit Christoph Galli von der Firma Lustenberger Parkett + Bodenbeläge GmbH einen Kandidaten für die EuroSkills, welche voraussichtlich Anfang Januar 2021 in Graz stattfinden werden. Betreut wird der Kandidat von Ivan Fankhauser der Firma Glatt und Fankhauser AG.


Bewegung in der Organisation

Neu gibt es bei der ISP eine Arbeitsgruppe ‹Normen und Technik›. Sie erarbeitet und überarbeitet Merkblätter, Empfehlungen, Protokolle, Normen usw. und hofft dafür auf möglichst viele Inputs aus der Branche. Neu ist auch die Arbeitsgruppe ‹Marketing›, die sich für die Stärkung von Parkett auf dem Bodenbelagsmarkt einsetzt.

Weiter informierte Mark Teutsch über den aktuellen Stand in Sachen GAV und agv BBF. Alle Dokumente sind eingereicht; die ersten Rückfragen wurden von ISP/BodenSchweiz beantwortet. Die Juristen arbeiten weiter daran und überprüfen den Inhalt, was zu weiteren Rückfragen führen könnte. Der allgemeinverbindliche Berufsbildungsfonds sollte im Jahr 2021 kommen, beim GAV ist eine Prognose schwierig.


Ehrung für dreissig Jahre Einsatz für Parkett

Gewürdigt wurde an der Versammlung die 30-jährige Arbeit von Bruno Durrer, Beni Lysser und Monika Lysser in der ISP. Ihnen ist die heutige gute Aufstellung des Parkettverbandes zu verdanken. Die Anwesenden verdankten ihre Leistung mit einem grossen Applaus.

Die nächste ISP-Generalversammlung soll am 23. April 2021 im Kloster St. Urban stattfinden. Das ISP-Seminar Westschweiz ist auf den 24. November 2020 in der Ecole de la construction in Tolochenaz angesetzt.


Link www.parkett-verband.ch