Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Massnahmen für weitere Anpassung an den Klimawandel

Die globale Erwärmung entfaltet auf die Schweiz zunehmend Wirkung. Der Bundesrat hat deshalb letzte Woche den Aktionsplan 2020–2025 zur Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Er zeigt auf, was zu tun ist, damit Natur, Gesellschaft und Wirtschaft mit den neuen Verhältnissen möglichst gut zurechtkommen.

Die Tendenz ist klar: Temperaturabweichung in der Schweiz vom Mittel der Jahre 1961–1990; die Farbskala reicht von –2,5 Grad (dunkelblau) bis +2,5 Grad (dunkelrot).
Grafik nccs.admin.ch

 

In der Schweizer Klimapolitik steht die Verminderung der Treibhausgasemissionen an erster Stelle. Doch auch wenn die Ziele des Übereinkommens von Paris erreicht werden und die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt wird, sind Massnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels unumgänglich. Aus diesem Grund hat der Bundesrat schon 2012 eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen.

Der Aktionsplan enthält 75 Massnahmen auf Bundesebene. Sie sollen dazu beitragen, die grössten Folgen und Risiken des Klimawandels zu bewältigen. Dazu gehören eine häufigere und stärkere Hitzebelastung, Sommertrockenheit, zunehmende Naturgefahren und der Verlust der heimischen Tier- und Pflanzenvielfalt. Grundlage für den Aktionsplan sind die Schweizer Klimaszenarien CH2018 (Lignum Journal online vom 3.12.2018).


Klimafitte Wälder für morgen schaffen

In der Waldwirtschaft ist die Anpassung an den Klimawandel integriert in das Waldgesetz, das 2016 mit einem neuen Artikel zur
Anpassung an den Klimawandel ergänzt wurde. Zudem ist sie Teil der Umsetzungsarbeiten zum Forschungsprogramm Wald und Klimawandel. Im Vordergrund steht das Vermeiden von Ertragseinbussen durch angepasste Sortenwahl und Bewirtschaftung.

Zudem gilt es die Waldbrandprävention zu verbessern, denn Brände könnten in Zukunft häufiger werden. Es gibt neben Gefahren aber auch Chancen: Derzeit geht man davon aus, dass in bestimmten Höhenlagen, die unter ausreichender Wasserversorgung und höheren Temperaturen insgesamt bessere Wuchsbedingungen bieten, ein höherer Holzzuwachs resultiert.


Gebäude und Siedlungen hitzetauglich machen

Mittel- bis langfristig muss auch der Lebensraum an den Klimawandel angepasst werden: So brauchen Städte und Siedlungen Grün- und Wasserflächen, um der lokalen Überhitzung entgegenzuwirken. Gebäude sollen so gebaut und positioniert werden, dass der Aufenthalt darin trotz zunehmender Hitzebelastung angenehm ist. Dazu ist es aus Sicht des Bundes nötig, möglichst zeitnah grundlegende Anforderungen an neue Gebäude hinsichtlich der zunehmenden Sommerhitze zu definieren.

Neue Gebäude sollen so gebaut werden, dass in ihnen während ihres ganzen Lebenszyklus von mehreren Jahrzehnten trotz zunehmender Sommerhitze gesund und sicher gewohnt und gearbeitet werden kann. Zugleich soll die Zunahme des Kühlenergiebedarfs im Rahmen bleiben und sich über dezentrale und erneuerbare Energiequellen decken lassen.


Link Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz: Aktionsplan 2020–2025 (PDF, 6 MB)