Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Marie Tussaud, Wachsbildnerin

Die weltberühmte Gründerin des Londoner Wachsfigurenkabinetts eröffnete im Januar letzten Jahres den Reigen der 20 #WOODVETIA-Statuen – eine schillernde Figur, die im Verwirrspiel um ihre Berner Wurzeln das Grundanliegen der Aktion für mehr Schweizer Holz auf den Punkt bringt.

Marie Tussaud
Holzart: Winterlinde
Wo die Winterlinde bei uns wächst
Bild Michael Meuter, Zürich

 

 

Begegnen Sie in der Sommerzeit zwanzig Menschen, die aus ganz besonderem Holz geschnitzt sind. Die diesjährige Lignum-Sommerserie stellt die grossen Schweizer Persönlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart vor, welche der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck für die Aktion #WOODVETIA für mehr Schweizer Holz geschaffen hat. Alle Kunstwerke sind derzeit an der 7. Triennale der Skulptur in Bad Ragaz zu sehen.

 

 

Marie Tussaud hat stets behauptet, in der Stadt Bern geboren zu sein. Im Lichte neuerer Forschung hat sich dies als Fiktion erwiesen: Sie kam 1761 als Anna Maria Grosholtz in Strassburg zur Welt. Man nimmt jedoch an, Tussaud habe Kinderjahre in der Mutzenstadt verbracht, wo ihre Mutter Hausmädchen bei Dr. Philippe Curtius gewesen sein soll. Der Arzt war mit der Wachsplastik vertraut und soll Marie in diese Kunst eingeführt haben.

 

1767, so die Auskunft des Historischen Lexikons der Schweiz, folgten Mutter und Tochter Curtius nach Paris, der dort einen ‹Salon de Cire› betrieb. Als junge Frau wagte sich Tussaud unter seiner Anleitung selber ans Modellieren von Prominenten. Ab 1802 tingelte Marie Tussaud dann mit einem Ensemble von Wachsfiguren durch die Britischen Inseln, bevor sie in London eine Dauerausstellung eröffnete – es gibt sie noch heute. Gestorben ist Marie Tussaud 1850 in London.

 

Das Verwirrspiel dieser schillernden Persönlichkeit um ihren Geburtsort und ihre Schweizer Wurzeln bringt das Kernthema der Kampagne #WOODVETIA auf den Punkt: Woher sollen der Bauherr, der Einrichter, der Konsument wissen, ob das Holz für sein Haus, seinen Innenausbau, seinen Tisch, seine Gartenpfähle aus Schweizer Wäldern kommt? Dem Material selber sieht man seine Herkunft nicht einfach so an. Wer sichergehen will, dass Holz aus unseren Wäldern kommt, fragt deshalb nach dem ‹Herkunftszeichen Schweizer Holz›.

 


Links Die Woodvetia-Figuren im Überblick | Ausstellung in Bad Ragaz | Herkunftszeichen Schweizer Holz