Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Käfer und Hirsch setzen dem Schutzwald im Aletschgebiet zu

Fehlende Waldverjüngung, der Klimawandel und jüngst der Borkenkäfer setzen dem Schutzwald im Aletschgebiet zu. Damit seine Schutzfunktion längerfristig garantiert ist, muss der Wald kontinuierlich verjüngt und zugleich das Rotwild in Schach gehalten werden, damit es die kleinen Bäume nicht verbeisst.

Im Forstrevier Aletsch werden jährlich auf 75 ha Schutzwälder gepflegt und Wald-Wild-Massnahmen ausgeführt. Im Bild der Griewald.
Bild Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft des Kantons Wallis

 

Die Wälder an den Südhängen oberhalb der Dörfer von Lax, Fiesch und Fieschertal schützen die Dörfer und dortige Infrastruktur vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen und Erosionen. Deren Schutzfunktion ist in Gefahr. So zum Beispiel der Griewald oberhalb von Fiesch, der aktuell unter starkem Borkenkäferbefall leidet.

Die seit 2017 geltende Borkenkäferbekämpfungsstrategie setzt auf die Entnahme der befallenen Bäume im Aletschgebiet. Sie musste aber im Juli dieses Jahres geändert werden. Denn der Borkenkäferbefall hat in der Region ein so hohes Ausmass erreicht, dass die Bekämpfung mittels Fällen und Entnahme der Bäume nicht mehr zu verantworten ist. Die toten Bäume haben stehend oder liegend im Wald eine bessere Schutzwirkung, als wenn man sie aus dem Wald entfernt. 

Experten schätzen, dass die Schutzfunktion des Griewaldes sicher noch für 10–20 Jahre erhalten bleibt. Damit die Schutzfunktion längerfristig garantiert ist, muss der Wald mit einer möglichst breiten Palette klimafitter Baumarten verjüngt werden. Verbissschäden von Wildtieren verhinderten in den letzten Jahren örtlich das genügende Aufkommen der Waldverjüngung. Die Regulation des Rothirschbestandes erfordert deshalb besonderes Augenmerk.


Link www.vs.ch