Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Impulstag von Holzbau Schweiz: Wege zur Resilienz

Über 320 Mitglieder und Gäste konnte Holzbau Schweiz Anfang September zur 114. Generalversammlung und zum Impulstag 2022 begrüssen. Gastgeber war dieses Jahr die Sektion Thurgau; Tagungsort war die Kartause Ittingen. Im Fokus standen die Lage an den Märkten und die Zukunft der Branche.

Ein Podium, an dem neben Nationalrätin Florence Brenzikofer auch Ständerat und Lignum-Präsident Jakob Stark (2. v.r.) teilnahm, reflektierte die Aussagen der Inputreferate am Impulstag. Sein Fazit: Die aktuelle Lage sorgt für viel Unsicherheit. Trotzdem: Wenn die Branche gemeinsam mit der Politik und der ganzen Wertschöpfungskette Holz die Herausforderungen angeht, stehen die Chancen für den Holzbau sehr gut. ‹Es gilt im heutigen Stil weiterzumachen›, brachte es Stark am Ende auf den Punkt.
Bild Holzbau Schweiz

 

Im Vorfeld der Generalversammlung gab Michael Schär spannende Einblicke in die digitale Realität seiner Firma. Sein Team arbeitet im Werk und auf der Baustelle mit Datenbrillen und nicht mit herkömmlichen 2D-Plänen. Dabei werden die vollständigen 3D-Daten ohne Informationsverlust mit den Brillen sichtbar. Seine Zimmerleute seien begeistert. Mit der neuen Methode brauche sein Team weniger Zeit, um Pläne zu zeichnen, und habe mehr Zeit, um Häuser zu bauen, so Schär.

Jan-Egbert Sturm von der Konjunkturstelle der ETH Zürich und Gerd Ebner, Chefredaktor des Fachjournals ‹Holzkurier›, warfen dagegen einen Blick in die Kristallkugel: Sie versuchten abzubilden, welche Auswirkungen Teuerung und instabile Lieferketten künftig haben werden. Während der Welthandel auf Hochtouren läuft, sind die vorlaufenden Indikatoren im Sinkflug.

‹Nicht Lieferketten, sondern Liefernetzwerke machen den Handel resilienter›, fasste Sturm seinen Lösungsansatz zusammen. Ebner wies seinerseits auf die Abhängigkeit der Gesamtentwicklung vom Verlauf des Ukrainekriegs hin. Er ist aber überzeugt: ‹Der hohe Energiepreis trifft die Holzbranche zwar brutal, aber noch heftiger trifft es andere Baustoffe wie Stahl oder Beton. Selbst wenn die Bauentwicklung zurückgehen würde, wird der Holzbau tendenziell zunehmen.›


Link www.holzbau-schweiz.ch