Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holzmarktkommission verzichtet auf Preisempfehlungen

An der Sitzung der Holzmarktkommission vom 15. Januar konstatierten Waldbesitzer wie Holzverarbeiter in den meisten Teilen der Schweiz eine Entspannung bei der Käferholzsituation. Frischholz wird wieder nachgefragt. Da die Wettbewerbshüter die Holzmarktkommission ins Visier genommen haben, sieht sie derzeit von Preisempfehlungen ab.

Bild Michael Meuter, Zürich

 

 

Dank guter Zusammenarbeit der Wald- und Holzbranche konnten die Schadholzmengen der letzten Monate laut Mitteilung der Holzmarktkommission mehrheitlich abgesetzt und durch die Industrie verarbeitet werden. Viele entsprechende Waldlager seien abgebaut worden, wodurch sich die unverkauften Holzmengen kontinuierlich verkleinert hätten.

 

Lediglich in den vom Borkenkäfer stark betroffenen Gebieten rund um die Kantone Schaffhausen, Thurgau und Zürich seien die noch vorhandenen Schadholzmengen so gross, dass einzelne Sägereien mit diesen Sortimenten das ganze Jahr über auskämen. Nicht zu unterschätzen sei indessen die Menge an noch stehendem Käferholz.

 

Frischholz für Qualitätsmix

 

Wie schon im Herbst 2019 sind die Sägereien aktuell mit Holz schlechterer Qualität gut versorgt. Was sie benötigen, sind gewisse Mengen an Frischholz, um den jeweils werkseigenen optimalen Qualitätsmix bei den Sortimenten zu erreichen. Das Frischholzangebot beim Nadelholz ist in weiten Teilen der Schweiz ausreichend, obwohl die Holzindustrie gewisse Versorgungsängste hat.

 

Schwierigkeiten bei der Versorgung könnten bei frischem Laubholz auftreten. Gegenwärtig sind diese Sortimente in zu geringen Mengen auf dem Markt verfügbar. Möglichkeiten zur Nachfragebefriedigung bietet unter anderem die frühzeitige Aufarbeitung geschwächter oder bereits abgestorbener Bäume, insbesondere von Eschen und Buchen, teils auch Eichen.

 

Mehrerlei unter Argusaugen

 

Die mögliche Entwicklung des Euro/Franken-Kurses beunruhigt die Branche. Besonders die Industrie sieht darin momentan einen grossen Risikofaktor. Dennoch erhofft sich die Holzindustrie für 2020 gleichbleibende Absatzmengen, verglichen zum Vorjahr. Optimistisch stimmten dabei geplante mehrgeschossige Holzbauten. Wichtig sei aber, dass dabei vermehrt Schweizer Holz verwendet werde.

 

An ihrer Januarsitzung hat sich die Holzmarktkommission auch über die kürzlich an ihre Hauptakteure (WaldSchweiz und Holzindustrie Schweiz) gerichteten Auskunftsbegehren der Wettbewerbskommission WEKO unterhalten. Die WEKO stellt dabei Fragen zur bisherigen Praxis der Holzmarktkommission, insbesondere in Sachen Mengen- und Preisempfehlungen. Solange diese Aspekte mit der WEKO nicht hinreichend geklärt sind, verzichtet die Holzmarktkommission auf entsprechende Empfehlungen.

 


Links www.waldschweiz.ch | www.holz-bois.ch