Die Holzmarktkommission trat dieses Jahr erstmals am 16. Januar zusammen, neu unter Einbindung von Vertretern der Fachgruppe Industrieholz und der Holzenergie. Beide Parteien waren sich einig, dass es angesichts der regional unterschiedlichen Ausgangslage und der unsicheren Käferholzentwicklung keinen Sinn ergibt, neue Preisempfehlungen für einzelne Sortimente abzugeben.
Für frisches Holz wird weiterhin Preisstabilität empfohlen, verbunden mit konkreten Mengenvereinbarungen, damit nur die effektiv benötigten Mengen und Sortimente auf den Markt kommen. Die Holzmarktkommission trifft sich ein nächstes Mal am 25. Juni zur Neubeurteilung der Lage.
Markt im Zeichen des Käferholzes
Die Sägeindustrie konnte 2018 von der guten Baukonjunktur in Europa wie in der Schweiz profitieren und war praktisch das ganze Jahr über gut bis sehr gut ausgelastet. Dank der ausserordentlich hohen Schnittholznachfrage konnte auch entsprechend viel Käferholz eingeschnitten werden, was die Werke an ihre Kapazitätsgrenzen brachte.
Die Waldbesitzer dagegen mussten wegen des hohen Schadholzanteils teilweise markante Ertragsausfälle in Kauf nehmen. Erschwerend wirkten sich die begrenzten Exportmöglichkeiten infolge des Überangebots auch in den Nachbarländern aus. Mittlerweile ist das 2018 angefallene Käferholz mehrheitlich aufgerüstet, aber in einigen Fällen noch nicht verkauft.
Die Marktprognosen sind für 2019 durchaus noch positiv, wenn auch nicht mehr ganz so rosig wie im Vorjahr. Die Nachfrage der Schweizer Bauwirtschaft nach Holzprodukten wird für 2019 ähnlich solide eingeschätzt wie in den Vorjahren. Käferholz kann aufgrund der nach wie vor vollen Lager nur begrenzt von der Holzindustrie aufgenommen werden, dies zu tendenziell sinkenden Preisen. Anderseits melden viele Sägewerke jetzt einen steigenden Bedarf an frischem Nadelholz.
Waldlager bis im Frühling abbauen
Die Nachfrage der Holzindustrie nach Frischholz in guten Qualitäten solle soweit wie möglich berücksichtigt werden, allerdings nur klar vereinbarte Mengen auf konkrete Bestellung, so die Holzmarktkommission. WaldSchweiz empfiehlt den Waldbesitzern, bis im Frühling die alten Waldlager soweit wie möglich abzubauen und zurückhaltend Frischholz zu nutzen. So könne ab Frühling wieder frisches, qualitativ hochstehendes Käferholz direkt in die Sägewerke geliefert werden.
Zur Eindämmung der erwarteten Borkenkäferkalamität gelte es das stehende Nadelholz im Wald weiterhin gut zu überwachen. Befallene Bäume seien aus Forstschutzgründen aus dem Bestand zu entfernen. Aus der Schutzwaldbewirtschaftung sollte möglichst kein Holz auf den Markt gelangen.
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