Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holzbau-Forum in Innsbruck soll physisch stattfinden

Die Organisatoren des Internationalen Holzbauforums IHF in Innsbruck zeigen sich optimistisch, dass der diesjährige Grossanlass der Branche Anfang Dezember trotz Corona-Pandemie physisch über die Bühne gehen kann. Die Lignum ist 2020 bereits im zehnten Jahr als Mitveranstalterin dabei.

Dach des Bahnhofs Assen (NL), 2020. Der Bahnhofsneubau entstand im Rahmen einer umfassenden Stadtteilerneuerung (Bauherrschaft: Gemeinde Assen, ProRail, NS; Entwurf und Gesamtplanung: De Zwarte Hond und Powerhouse Company). Das Flächentragwerk des 3000 m2 messenden Dachs aus Brettschichtholz-Dreiecken wird von sternförmigen Stahlstützen getragen.
Bild © Egbert de Boer

 

Die IHF-Auftaktveranstaltung am Vormittag des 2. Dezember (Mittwoch) befasst sich unter Moderation von Lignum-Direktorin Sandra Burlet mit den Anforderungen der Immobilien- und Wohnungswirtschaft an den Holzbau und danach mit dem Planungs-Tool BIM. Nach der Mittagspause werden Fachthemen in vier IHF-Prologen vertieft.

Der Architektur-Prolog unter der Leitung von Prof. Hermann Kaufmann (TU München) diskutiert unter dem Titel ‹Seriell versus individuell› die Frage, ob beim industriellen Holzbau womöglich die Architektur unter die Räder kommt. Im Fertigbau-Prolog  werden Marktveränderungen in der Wertschöpfungskette Holz betrachtet. Hier moderiert Georg Lange vom Bundesverband Deutscher Fertigbau, Bad Honnef.

Der Holzhausbau-Prolog unter der Leitung des Europäischen Zimmererverbands TCE wendet sich unter anderem der Ertüchtigung, Revitalisierung und Umnutzung des städtischen Gebäudebestands zu. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich Verbindungstechnik bilden den Fokus eines vierten Prologs, der von Dr. Gerhard Fink von der Aalto-Universität Helsinki organisiert wird.


Ein erster Blick in die Welt nach Corona

Matthias Horx vom Zukunftsinstitut Wien wagt als Auftakt-Referent am ersten Tag des IHF-Kernforums (Donnerstag, 3. Dezember) einen Ausblick auf die Welt nach Corona. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung werden im Format ‹Holztragwerke› einmal mehr herausragende aktuelle Projekte des Ingenieurholzbaus vorgestellt, darunter neue Hochhäuser und temporäre Bauten. Im parallelen Vortragsstrang ‹Holzbauentwicklung› geht es unter der Moderation von Dr. Simon Aicher von der MPA Stuttgart um die Themenkomplexe Klebetechnik, robotische Fabrikation und Ertüchtigung historischer Holzbauwerke.

Auch beim 26. IHF werden Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim und der Berner Fachhochschule Biel wieder Inhalte und Ergebnisse von Masterarbeiten vorstellen, und zwar in einem separaten Vortragsstrang am 3. Dezember nach der Mittagspause und in englischer Sprache. Die Veranstalter hatten diese Element 2019 in das IHF-Programm aufgenommen, um in der Ausbildungs- und Nachwuchsförderung einen Akzent zu setzen.

Den Wirtschaftsvortrag am Ende des ersten Kongresstages liefert in diesem Jahr das Ifo-Institut München. Für seine Verdienste um die Holzwirtschaft wird der Holzbauunternehmer Xaver Haas geehrt.


Klimawandel und Wald der Zukunft

Am Freitag (4. Dezember), dem zweiten Tag des IHF-Kernforums, befassen sich namhafte Referenten in drei parallelen Blöcken mit Projekten aus den Bereichen Ingenieurtragwerke, Stadien- und Hallenbau sowie Verwaltungs-, Büro- und Hotelbau im gehobenen Segment.

Ein vierter Block unter dem Titel ‹Abenteuer Holzforschung› behandelt unter anderem die sich auch für den Holzbau ändernden Rahmenbedingungen: Klimawandel und Wald der Zukunft. Es moderiert TUM-Professor Dr. Stefan Winter.

Der IHF-Epilog unter der Leitung von Prof. Wolfgang Winter (TU Wien) bietet die Gelegenheit, sich mit Veränderungen am Bau durch Corona zu befassen. Gesucht sind Antworten für den Städtebau, für die Bewertung von Nachhaltigkeit, die Bautechnik und die Architekturpraxis.


Link www.forum-holzbau.com