Holz, wie man es noch nicht kennt
Bild Baumusterzentrale
Sägereien können von einem Baumstamm nur knapp zwei Drittel des Volumens in Produkte verwandeln, die sich für den Bau oder die Möbelproduktion nutzen lassen. Der Rest geht zu einem grossen Teil in die Industrie. Industrieholz wird mechanisch zerkleinert oder chemisch in seine Bestandteile zerlegt und zu unzähligen Produkten und Werkstoffen verarbeitet, von denen niemand mehr ahnen würde, dass sie zumindest teilweise aus dem Wald stammen.
Vertraut sind Papier, Holzfaser- und Holzwerkstoffplatten oder auch Holzwolle. Fast unbekannt sind dagegen Holzprodukte, welche auf chemischem Weg entstehen. Dabei wird Holz in die Gerüstsubstanzen Zellulose und Hemizellulose, Holzzucker sowie die Kittsubstanz Lignin aufgeschlossen und anschliessend weiterverarbeitet.
Neue Materialien aus einem altbekannten Werkstoff
Zellulosefasern mit ihren hervorragenden mechanischen Eigenschaften werden etwa zur Verstärkung von Kunststoffen verwendet, oder aus Rinden extrahiertes Tannin kann als formaldehydfreier Klebstoff für die Holzwerkstoffproduktion dienen. In diesem Kontext besitzt Holz das Potential, bisher erdölbasierte Materialien im grossen Stil zu ersetzen.
An der Abendveranstaltung in der Schweizer Baumusterzentrale referieren Flavio Wanninger und Robert Jockwer von Swiss Timber Solutions, Frédéric Pichelin und Christelle Ganne-Chedeville vom BFH-Zentrum Holz, Roman Winkler, Winkler Holzbiegewerk, Prof. Ingo Burgert vom Institut für Baustoffe der ETH Zürich sowie Tanja Zimmermann, Departementsleiterin ‹Functional Materials› der Empa.
Link Information und Anmeldung (Eintritt frei)