Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holz liefert Bestleistungen im solaren Bauen

Am letzten Freitag wurden in Genf die Schweizer Solarpreise und die Norman Foster Solar Awards vergeben. Prominente Persönlichkeiten aus der Schweizer und europäischen Politik und Wirtschaft gratulierten den diesjährigen Preisträgern. Unter den ausgezeichneten Gebäuden finden sich einmal mehr eine Vielzahl von Holzbauten.

Oben: Mehrgenerationen-Mehrfamilienhaus in Weinfelden (Bauherrschaft: Ines Gamboni und Martin Müller, Weinfelden; Architektur: Bauatelier Metzler, Frauenfeld; Holzbau: Wiesli Holzbau, Weinfelden). Unten: Einfamilienhaus in Fahrni b. Thun (Bauherrschaft: Reto und Jeanine Augsburger, Fahrni b. Thun; Architektur: Landw. Bau- und Architekturbüro LBA, Hanspeter Reusser, Heiligenschwendi; Holzbau: Spori Holzbau, Steffisburg).
Bilder Schweizer Solarpreis 2019

 

 

Wie geht Plusenergiebauen? Zum Beispiel so wie beim Mehrgenerationen-Mehrfamilienhaus von Ines Gamboni und Martin Müller in Weinfelden: Der im Januar 2018 fertiggestellte Minergie-P-Bau mit drei Wohnungen erzeugt mit seiner 17 kW starken Fotovoltaik-Dachanlage in Ost-West-Ausrichtung 17300 kWh/a.

 

Dank sehr guter Wärmedämmung mit U-Werten bis 0,09 W/m2K weist der Holz-Neubau einen niedrigen Gesamtenergiebedarf von 9900 kWh/a auf. Die passive Solarnutzung, die solarbetriebene Wärmepumpe und ein kleiner Holzofen mit 0,5 Ster Holz sichern die gesamte Wärmeversorgung.

 

Das Plusenergie-Mehrfamilienhaus weist damit eine Eigenenergieversorgung von rund 174% auf. Mit dem Solarstromüberschuss von 7300 kWh/a können fünf Elektromobile jährlich je 12000 km CO2-frei fahren. Dafür gab es in Genf ein Norman-Foster-Solar-Award-Diplom.

 

520%-Plusenergiebau in Fahrni bei Thun

 

Der Platz reicht nicht, um alle Holzbauten ausführlich zu würdigen, die beim Solarpreis 2019 eine Auszeichnung davongetragen haben. Deshalb nur noch ein Streiflicht: Einer der prämierten Holzbauten schiesst hinsichtlich Eigenversorgungsgrad in der Solapreis-Runde 2019 den Vogel ab. Es ist das Einfamilienhaus, das Reto Augsburger zusammen mit seiner Frau Mitte 2018 in Fahrni bei Thun errichtet hat.

 

Dank Wärmedämmung, kompakter Bauweise mit einer Energiebezugsfläche von 172 m2, kleinen Fenstern sowie einer Wärmepumpe beträgt der Gesamtenergieverbrauch bloss 3700 kWh/a. Die Energiekennzahl liegt mit 21,4 kWh/ m2a sogar 33% tiefer als der Minergie-P-Baustandard mit 32 kWh/m2a.

 

Die vorbildlich integrierte, 19 kW starke Fotovoltaik-Dachanlage erzeugt jährlich 19200 kWh. Damit weist das Gebäude einen Energieüberschuss von 15500 kWh/a oder 420% auf. Dafür gab es in Genf ein PlusEnergieBau-Diplom.

 


Link www.solaragentur.ch