Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Europas Holzwirtschaft ist mit Brüssel klimapolitisch nicht einig

Der europäische Verband der holzverarbeitenden Industrie CEI-Bois und der europäische Gewerkschaftsverband der Beschäftigten der Bau- und Holzwirtschaft EFBWW richten gemeinsam einen Appell an die EU-Politik, die LuluCF-Verordnung der EU nicht wie geplant zu verabschieden. Die Verordnung regelt Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft hinsichtlich der Freisetzung und Speicherung von Treibhausgasen. Sie könnte sich stark negativ auf den Wald- und Holzsektor auswirken.

Im europäischen Gewerkschaftsverband der Beschäftigten der Bau- und Holzwirtschaft EFBWW sind 76 nationale freie Gewerkschaften aus 34 Ländern zusammengeschlossen, deren Mitglieder in der Bau- und Baustoffindustrie, der Holzverarbeitung, der Forstwirtschaft und verwandten Branchen und Berufen tätig sind. Der europäische Verband der holzverarbeitenden Industrie CEI-Bois vertritt 21 europäische und nationale Organisationen aus 15 Ländern und ist das Gremium, das die Interessen des gesamten industriellen europäischen Holzsektors vertritt. Dieser umfasst mehr als 180000 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von EUR 152 Mia. und einer Million Beschäftigten in der EU.

 

CEI-Bois und EFBH sprechen sich für die Beibehaltung des EU-Nettoabbauziels von maximal 310 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten bis 2030 aus. Die Latte liege damit bereits sehr hoch; verlangt werde vom LULUCF-Sektor eine Erhöhung der Senke um 42 Mio. Tonnen CO2eq in weniger als zehn Jahren. Je höher das Ziel angesetzt werde, desto eher könnten die EU-Mitgliedstaaten versucht sein, ihre Holzernte zu verringern.

Ein massiver Rückgang der Holzerntemenge könnte einen Einbruch der Erzeugung von Holzprodukten in Europa mit entsprechenden Folgen für Wirtschaft und Beschäftigung haben, warnen CEI-Bois und EFBWW. Aus diesem Grund fordern die Sozialpartner die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten auf, die sozioökonomischen Auswirkungen der LULUCF-Ziele auf die Holzindustrie einschliesslich möglicher Holzknappheit gemeinsam zu bewerten. Die LULUCF-Verordnung dürfe auf keinen Fall ein Instrument zur Regulierung der Einschlagsmengen der Mitgliedsstaaten werden.

Stattdessen sollte die LULUCF-Verordnung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Holz- und Bioprodukteindustrie seien heute fähig, Produkte zu erzeugen, die sehr grosse Mengen an Kohlenstoff zu speichern vermöchten, um damit Materialien mit einem höheren Kohlenstoff-Fussabdruck zu ersetzen. CEI-Bois und EFBH unterstützen ausdrücklich jede Art von Aufforstungsmassnahmen, die dafür sorge, dass die EU-Wälder weiter wüchsen und Waldbrände wie auch Borkenkäferbefall minimiert würden. Beides untergrabe die Bemühungen um eine Reduzierung der CO2-Emissionen.


Links www.cei-bois.org | www.efbww.eu