Lignum Holzwirtschaft Schweiz

ETH verzahnt die Forschung für die Klimaziele

Mit dem Swiss Center of Excellence on Net-Zero Emissions – kurz SCENE – bündeln die sechs Institutionen des ETH-Bereichs ihre Expertise, um die Dekarbonisierung des Landes zu unterstützen. Die Untersuchung des Beitrags von Kohlenstoffkreisläufen mit Biomasse aus Holz steht im Verbund strategisch weit oben.

Lebenszyklus von Holz. Mit im Fokus steht bei SCENE die Kaskadennutzung des Naturmaterials.
Grafik Lignum

 

SCENE bündelt die Expertise von über 30 Forschungslaboren rund um Netto-null-Emissionen und bietet eine Plattform für die interdisziplinäre, institutsübergreifende Zusammenarbeit im ETH-Bereich. An der gemeinsamen Initiative sind alle Institutionen des ETH-Bereichs beteiligt: das Paul-Scherrer-Institut als Leading House, die Empa, die WSL, die Eawag und die beiden ETHs in Zürich und Lausanne.

Die Forschung kann die verschiedenen Interessengruppen beim Weg zu netto null unterstützen, dafür wird aber eine breite Zusammenarbeit verschiedenster Disziplinen benötigt. Wie genau SCENE dabei helfen kann, verdeutlicht der Co-Direktor des Konsortiums, Björn Niesen von der Empa: ‹Zum Beispiel findet Forschung zur energetischen Nutzung von Biomasse statt, und parallel dazu wird der Einsatz von Holz als Baumaterial erforscht – aber beide Bereiche sind bislang nicht eng miteinander verbunden.›

Um die Potentiale der einheimischen Wälder besser zu nutzen, müssten solche Denksilos aufgebrochen werden, so Niesen: ‹Wir wollen Brücken bauen zwischen den Fachdisziplinen und Anwendungssektoren.› Beim genannten Beispiel könne dies mit einer Kaskadennutzung gelingen, wodurch das Holz zuerst im Bausektor verwendet werde und erst danach zur Produktion von Strom und Wärme.


Sechs strategische Arbeitspakete für netto null

Um das Ziel der Netto-null-Emissionen zu erreichen, wurden sechs Handlungsbereiche mit höchster Priorität identifiziert: So wollen die Forschenden den Beitrag von Kohlenstoffkreisläufen mit Biomasse aus Holz untersuchen, technische Verfahren zur Abscheidung, Verwendung und Speicherung von Kohlenstoff entwickeln sowie Richtlinien für effiziente und geschlossene technische Stoffkreisläufe bei Infrastrukturbauwerken erstellen.

Weitere Arbeitspakete betreffen ein Energiesystem mit geringem CO2-Ausstoss und hoher sozialer Akzeptanz, sektorübergreifende Treibhausgas- und Klimamodelle sowie Netto-null-Pfade für die beteiligten Institutionen. Ein ganzes Arbeitspaket beschäftigt sich mit der Kommunikation rund um das Netto-null-Ziel und die Technologien, mit denen sich das erreichen lässt. Bewusstsein schaffen wollen die Partner vor allem bei jungen Menschen.

Ausserdem ist ein enger Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Behörden, der Wirtschaft und der Industrie geplant. ‹Wir wollen zu einer faktenbasierten Diskussion beitragen und Interessengruppen dabei unterstützen, wissenschaftlich fundierte Entscheidungen treffen zu können›, fasst Björn Niesen das Hauptziel bei diesem Dialog zusammen.


Link www.psi.ch