Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Die Stadt München richtet im Holzbau mit der grossen Kelle an

Auf dem Areal der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne im Münchner Stadtteil Bogenhausen nimmt eine der grössten Holz-Überbauungen Europas Gestalt an. Die 2009 politisch beschlossene ökologische Mustersiedlung mit etwa 600 Wohnungen in Holzbauweise wird seit 2017 umgesetzt. Alle Projekte sind im Bau. Die ersten werden dieses Jahr fertiggestellt.

Oben: Rund 400 Interessierte nutzten am 24. Mai die Gelegenheit für einen Augenschein in der derzeit grössten zusammenhängenden Holzbausiedlung Deutschlands. Unten: Mit vor Ort waren v.l.n.r. Gerda Peter (Geschäftsführerin der GWG München), Ulf Rössler (dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner GmbH), Heide Rieke (Münchner SPD-Stadträtin), Ulrike Klar (Stadtdirektorin, Referat für Stadtplanung der Landeshauptstadt München), Herbert Danner (Münchner Stadtrat der Grünen), Andreas Lerge (Wood Real Estate GmbH).
Bilder Patricia Lucas

 

 

Mit der Mustersiedlung in Holzbauweise, 2009 auf Initiative der Grünen vom Stadtrat verabschiedet, möchte die Landeshauptstadt München den modernen Holzbau etablieren und neue Massstäbe in Sachen Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung setzen. Unterschiedliche Gebäudetypen bis hin zu siebengeschossigen Häusern werden errichtet. Das Projekt ist die derzeit grösste zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands.

 

Die Mustersiedlung nach einem städtebaulichen Entwurf von GSP Architekten mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten besteht aus acht individuellen Holzbauprojekten und wird von den städtischen Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG, die insgesamt zirka 243 Wohneinheiten bauen, geprägt.

 

Dazu treten Baugemeinschaften, die ungefähr 159 Wohneinheiten realisieren, sowie zwei Genossenschaften, die zusammen zirka 160 Wohneinheiten bauen. Bei den Wohnungen handelt es sich um etwa 400 geförderte und freifinanzierte Mietwohnungen. Der Rest sind selbstgenutzte Eigentumswohnungen der Baugemeinschaften.

 

Lokaltermin im Mai lockt 400 Besucher an

 

Das Holzbaunetzwerk München führte am 24. Mai zirka 400 Interessierte durch die Siedlung: Bauherren, Stadtplaner, Holzbaufirmen, Architekten, Investoren und Bürger. Dabei wurden die verschiedenen Holzbauweisen vom reinen Holzbau über Hybridbauweisen mit Stahlbetontreppenhäusern bis hin zu Stahlbetonskelettbau mit Holzfassaden anschaulich an den Projekten erläutert. Den Anlass rundete eine Podiumsdiskussion über die Zukunft des Holzbaus in München ab.

 

Die Runde erörterte, wie der eingeschlagene Weg zum Vorbild für weitere Neubaugebiete werden kann, welche Lehren aus der ökologischen Mustersiedlung gezogen werden können und wie eine Förderung des Holzbaus für die zukünftigen Planungsgebiete der Bayerkaserne, der Stadterweiterungen im Osten und Norden und des Sanierungsgebietes Neuperlach gestaltet werden kann.

 

Initiatives Netzwerk für mehr Holzbau in München

 

Das Holzbaunetzwerk München wurde 2018 von Andreas Lerge (Wood Real Estate GmbH), Thomas Kapfer Architekt und Ulf Rössler Architekt (dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner GmbH) gegründet.

 

Es will die Akteure aus Politik, Verwaltung, Planung und Wirtschaft vernetzen und sich für die weitere Förderung des Holzbaus in München mit der Vision der Holzbaustadt München 2030 engagieren. Dafür will das Netzwerk mindestens 2030 Wohneinheiten in Holzbauweise anstossen.

 


Links www.holzbaunetzwerk.com