Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutsche Gemeinden wollen mehr Klimaschutz mit Holz

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe eine Seminarreihe zum Holzbau im öffentlichen Raum gestartet. Den Auftakt machte in diesem Frühjahr die Stadt Mainz.

Bild FNR/W. Freese

 

Das im Dezember 2019 in Kraft gesetzte erste Klimaschutzgesetz der deutschen Bundesregierung schreibt die Absenkung der CO2-Emissionen im Bereich Bauen und Gebäude von derzeit 118 Mio. Tonnen auf 70 Mio. Tonnen bis 2030 vor. Bund, Länder, Städte und Gemeinden müssen stärker als bisher bei ihren Investitionen die Treibhausgasminderung berücksichtigen.

Das unterstrich die Auftaktveranstaltung ‹Holzbau im öffentlichen Raum› am 17. Februar in Mainz mit 70 Seminarteilnehmern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Das Seminar verdeutlichte, welche enormen Potentiale der öffentliche Bau hinsichtlich der vermehrten Verwendung des energieeffizienten und klimaschonenden Baustoffs Holz noch birgt.


Gefragte Best-Practice-Beispiele

Zwar hat sich der Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern in Holzbauweise in deutschen Städten und Gemeinden seit dem Jahr 2000 auf 18% verdreifacht. Bei Mehrfamilienhäusern stagniert er allerdings bei 2%. Holzbau-Förderprogramme als Antwort auf die Wohnungsnot in Ballungszentren könnten den Holzbau in Städten ebenso stärken wie vereinfachte baurechtliche Vorschriften und Genehmigungsverfahren für mehrgeschossige Bauten in Holzbauweise.

Best-Practice Projekte aus dem öffentlichen Bauen mit Holz waren unter den Teilnehmern gefragt. Die Diskussionen darüber ergaben, wie wichtig es ist, im Planungs- und Bauablauf früher als bisher Holzbauexperten in den Prozess einzubinden. Auch wurde thematisiert, welche Auswirkungen Extremereignisse wie Starkregen, Hochwasser, Trockenheit und Hitze auf kommunales Bauen haben und wie sich mit Holzbauweise lösen lassen.


Grosses Informationsbedürfnis spürbar

Wie durch den Einsatz von Holz Baugeschwindigkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit entscheidend verbessert werden können, wurde an Beispielen mit Holz-Hybridbau-Projekten vorgeführt. Auf den Vorteil, bei Planungsabläufen der Kommunen modernes Baumanagement mit BIM und LEAN zu nutzen, wurde ebenfalls verwiesen.

Die zahlreichen Vorträge zu Vorzeigelösungen aus dem Holzbau, Erfahrungsberichte aus der Praxis und Gesprächsrunden der Teilnehmer mit Experten offenbarten die grosse Nachfrage zum Thema. Der Auftaktveranstaltung sollen regionale Seminare zum öffentlichen Holzbau folgen.


Link www.charta-fuer-holz.de