Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Dem Holzhybrid-Hochhaus ein Gesicht geben

Wie sieht eine spezifische Hochhaustypologie in Holzhybridbauweise aus, und welchen Beitrag kann diese Typologie zur qualitativ hochwertigen Verdichtung im urbanen Raum leisten? Diese Frage versucht die Publikation ‹Modul 17› der Hochschule Luzern anhand eines Prototyps zu beantworten. Eine Lignum-Veranstaltung an der Swissbau widmet sich am Freitag dem hohen Bauen mit Holz.

Mit den seit 2015 geltenden Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen ergeben sich neue Perspektiven für das Bauen mit Holz in der Schweiz: Das Material kann jetzt in allen Gebäudekategorien und Nutzungen angewendet werden. Selbst bei Hochhäusern ist die Anwendung von tragenden und brandabschnittsbildenden Holzbauteilen mit brennbaren Anteilen unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich. Die ersten Holzhybrid-Hochhäuser sind gebaut; verschiedene weitere Projekte sind angekündigt.

 

Die dafür notwendigen Erfahrungen im Segment des mehrgeschossigen Holzbaus konnten in den letzten zehn Jahren ausgiebig aufgebaut werden. Im Hochhausbau fehlt die Expertise aber noch weitgehend. Aktuelle Hochhäuser in Holzhybridbauweise in- und ausserhalb der Schweiz sind meist Leuchtturmprojekte. Es ist keine spezifische Typologie für den Hochhausbau in Holzhybridbauweise zu identifizieren, und häufig kommt der Baustoff Holz in der hybriden Bauweise noch wenig zur Geltung.

 

Vor diesem Hintergrund hat das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur der Hochschule Luzern ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt für eine spezifische Hochhaustypologie in Holzhybridbauweise lanciert. Die Publikation ‹Modul 17› von Frank Keikut und Sonja Geier führt die Typologie basierend auf dem Modul17 konzeptionell ein und erläutert anhand eines Prototyps deren Potential in der Umsetzung. Die Schrift ist im vdf Hochschulverlag erschienen.

 

Am Freitag dieser Woche bietet Lignum an der Swissbau eine Fachveranstaltung zum hohen Bauen mit Holz an. Im Mittelpunkt steht das derzeit höchste Holzhybrid-Hochhaus ‹Arbo› in Rotkreuz. Zudem wird der oben vorgestellte Forschungsbeitrag der HSLU diskutiert.
 

Was wir vom aktuell höchsten Holzhochhaus lernen können – Argumente aus Praxis und Forschung
Freitag, 17. Januar 2020, 9.45–10.45 Uhr
Halle 1.0 Süd, Swissbau Focus, Raum 3

 


Link https://vdf.ch/modul17.html