Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Das ‹Tagi-Magi› bringt Wald, Holz und Klima auf den Punkt

Der Wissenschaftsjournalist Mathias Plüss hat dieses Wochenende im ‹Magazin› des Zürcher ‹Tages-Anzeigers›, in Bern und Basel einfach als ‹Das Magazin› bekannt, die Zusammenhänge rund um die Klimaleistungen von Wald und Holz in einem höchst lesenswerten Beitrag dargestellt. Die Analyse mündet in glasklare Schlüsse.

Wald und Holz helfen dem Klima am besten im Verbund: Das Bauen mit Holz lässt gleichsam einen ‹zweiten Wald› entstehen. Der einmal im Baumwachstum zu Holz verwandelte Kohlenstoff aus atmosphärischem Kohlendioxid bleibt in den Bauten gespeichert. Zugleich wachsen im nachhaltig bewirtschafteten Schweizer Wald nach der Holzernte neue Bäume nach und ziehen wiederum Kohlendioxid aus der Luft, um Holz aufzubauen.
Bilder Paul Röthlisberger, Bätterkinden/Pierre Boss, Renens | Lignum

 

Man muss nur genug neue Bäume pflanzen, dann ist der Klimawandel besiegt. Ist das wirklich so – können Bäume die Welt vor dem Klimakollaps retten?, fragt Mathias Plüss. Um sich einer fundierten Antwort zu nähern, hat er das Gespräch mit führenden Schweizer Waldwissenschaftlern gesucht und die vorliegende Literatur ausgewertet.


Nicht bloss Bäume pflanzen, sondern auch ihr Holz nutzen

Sein Fazit: Nein, so einfach ist es nicht. Aufforsten hilft zwar tatsächlich, um der Atmosphäre aktiv CO2 zu entziehen. Aber am Ende geht es darum, mit dem Verbrennen fossiler Rohstoffe aufzuhören, nicht darum, möglichst grosse Mülltonnen für das ungeliebte Gas aufzustellen, das dabei entsteht.

Als Weltretter eignen sich Bäume in der Klimafrage also nicht. Aber als Helfer gegen den Klimawandel sehr wohl. Und zwar dann, wenn man daran denkt, dass das Holz der Bäume CO2 langfristig binden kann, wenn man es in langlebige Produkte wie Häuser verwandelt und auf diese Weise gängige Energiefresser-Materialien ersetzt, während zugleich neue Bäume im Wald nachwachsen. Daraus könnte die Schweiz eine sinnvolle Strategie machen, so Plüss.


 Eine Holz-Strategie für die Schweiz

‹Wir sollten nicht weniger, sondern sogar mehr [Holz] ernten als bisher. Idealerweise die ganze Holzmenge, die innerhalb eines Jahres nachwächst. Von diesem Holz müssten wir möglichst viel zum Bauen verwenden. Damit verbliebe zwar weniger Kohlenstoff im Wald. Das CO2 würde aber nicht freigesetzt, sondern in den Gebäuden gespeichert. Von der Wirkung her ist das, als entstünden in unseren Siedlungen neue Wälder. Für das Klima ist es einerlei, ob das Holz im Wald oder in unseren Wänden lagert.›

Das Beste ist, dass wir damit sofort loslegen können: ‹Technisch wäre alles bereit: Holz lässt sich mittlerweile für alle möglichen Bauten einsetzen, selbst für Hochhäuser. Auch Buchenholz, das heute vornehmlich verbrannt oder nach China verschifft wird, kann man dank neuer Technologien zum Bauen nutzen. Was es braucht, ist der entsprechende politische Wille plus die Bereitschaft von Bauherrinnen und Architekten, vermehrt auf Holz zu setzen.›


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Link Artikel im ‹Magazin› vom 5.9.2020