Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Corona geht für das Bauhauptgewerbe 2020 ins Tuch

Wegen der Corona-Pandemie sind dem Bauhauptgewerbe seit Jahresbeginn bereits 1,2 Milliarden Franken Umsatz entgangen. Basierend auf dem gemeinsamen Bauindex mit der Credit Suisse rechnet der Schweizerische Baumeisterverband dieses Jahr mit einem Gesamtjahresumsatz von gut 19 Milliarden Franken, rund 7% weniger als 2019. Das wäre der tiefste Stand seit 2015.

Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe im Milliarden Franken (* = Prognose, Quelle CS, SBV)
Grafik SBV

 

Der gesamte Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im dritten Quartal 2020 um –11% gegenüber der Vorjahresperiode gesunken. Die Sparte Wohnungsbau hatte im zweiten Quartal eine starke Korrektur erfahren; ihr Umsatz fiel dramatisch um –27% auf CHF 1,3 Mia. Unterdessen ist ihr Umsatz im aktuellen Quartal leicht auf CHF 1,4 Mia. gestiegen, was aber immer noch –18% gegenüber dem dritten Quartal 2019 bedeutet.
 
Dennoch lassen sich erste zaghafte Signale der Erholung im Markt ausmachen. Die gewerblichen Bauherren zeigten sich von Juli bis September, also noch vor der zweiten Corona-Welle, ebenfalls zuversichtlicher. Sie vergaben wieder mehr Bauaufträge (+11%) und haben vorübergehend gestoppte Bauprojekte wieder in Angriff genommen, so dass die Sparte Wirtschaftsbau ihren Umsatz im dritten Quartal bei –3% einigermassen stabilisieren konnte nach dem deutlichen Umsatzeinbruch von –17% im zweiten Quartal, dies im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode.  

Noch immer zögern aber viele öffentliche Bauherren mit der Auftragsvergabe. Seit Jahresbeginn liegt der Auftragseingang weiterhin 3,5% unter Vorjahresniveau. Insbesondere kantonale Vergabebehörden, so die Baumeister, könnten mit einer Beschleunigung der Planungsarbeiten, der Bewilligungsverfahren und der Auftragsvergabe die Rezession abfedern und Arbeitsplätze erhalten. Öffentliche Bauherren sollten bereits geplante Aufträge abwickeln und vorziehen, statt sie zu bremsen.


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