Berlin will zum Holzbau-Hotspot werden
Genau einen Monat vor dem wegweisenden Beschluss des Berliner Landparlaments, am 21. Februar, feierte man in der deutschen Hauptstadt nach rund zehn Monaten Bauzeit die Fertigstellung des Rohbaus ‹Walden 48› in der Landsberger Allee. Sechs Geschosse hoch und 60 m lang, ist das Massivholz-Wohngebäude der ARGE Scharabi Raupach der derzeit grösste Holzbau der deutschen Hauptstadt. Lediglich die Treppenhäuser wurden in Stahlbeton erstellt. Die mit 13 m Tiefe angelegten Wohneinheiten wurden durch Deckenspannweiten von 7,20 m ohne Stützen realisiert.
Bilder Rubner Holzbau (oben) | ARGE Scharabi Raupach (unten)
Im Rahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) soll der Baustoff Holz fortan in deutlich stärkerem Umfang eingesetzt werden und als Kohlenstoffdioxidspeicher einen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz leisten.
Als grösster Bauherr des Stadtstaates soll der Berliner Senat künftig vorangehen und bei Landesbauten wie Schulen, Kindergärten und Wohngebäuden verstärkt Holz einsetzen. Förderprogramme wie in Baden-Württemberg, Hamburg und München sollen zudem Anreize für private Bauherren schaffen.
Aufbau eines Holzbauclusters geplant
Um Know-how vor Ort zu konzentrieren, fordern die Abgeordneten mehr Unterstützung für Forstwirtschaft, Handwerk, Industrie und Wissenschaft im Raum Berlin-Brandenburg. Der Beschluss sei auch ein Aufruf an holzverarbeitende Unternehmen, zusätzliche Standorte und Produktionskapazitäten in der Region aufzubauen. Ein Holzbaucluster soll die Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette langfristig entwickeln und bündeln.
Die Holzwirtschaft hofft auf Impulswirkung in den Ländern: denn nach wie vor hemmen unzeitgemässe bauordnungs- und bauplanungsrechtliche Vorgaben den Holzbau in einigen Regionen. Die deutsche Holzindustrie will deshalb den Einsatz nachwachsender Rohstoffe bei staatlichen Bauvorhaben bundesweit im geplanten Gebäudeenergiegesetz verankert sehen.
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