Vorerst vorne und hinten ohne Anschluss: Mock-Up der geplanten Velo-Hochbahn aus Holz im Baselland.
Bild Urb-X AG

Die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion hat Anfang September zusammen mit dem Bundesamt für Strassen, dem Organisationskomitee des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes ESAF 2022 und den Projektinitianten ‹Velohochbahn in Modulbauweise› das Projekt für den Bau einer Pilotstrecke im Raum Pratteln als Hochbahn aus Holz vorgestellt (Lignum Journal online vom 14.9.2020).

Doch daraus wird nun nichts. ‹Aufgrund anhaltend breiter Kritik› hat der grüne Baudirektor Isaac Reber in Rücksprache mit ESAF-Präsident Regierungsrat Thomas Weber entschieden, das Projekt in der vorgestellten Form nicht weiterzuverfolgen. Eine Realisierung bis im Sommer 2022 erscheine angesichts der bestehenden Widerstände unrealistisch. Es wird infolgedessen keine Landratsvorlage dazu geben.

Mediale Prügel für Baselbieter Grüne

Der Hintergrund des Rückziehers ist nicht sachlicher, sondern politischer Natur: Den Baselbieter Grünen wird in den Medien vorgeworfen, ein abgekartetes Spiel zu treiben. Denn die beiden Grünen-Landräte Klaus Kirchmayr (Fraktionschef) und Bálint Csontos (Parteipräsident) sind Mitgründer des Startups Urb-X AG, dessen patentiertes Modell für eine Velo-Hochbahn zum Zug hätte kommen sollen.

Kirchmayr gehört dem Verwaltungsrat der Urb-X AG an und ist deren CEO, Csontos ist bei der Firma unter anderem für die Rechte zuständig. Kirchmayr war es aber auch, der 2019 die Motion einreichte, welche einen Masterplan für ein Velo-Schnellrouten-Netz  für das zentrale Baselbiet forderte und damit dem späteren Projekt den Boden bereitete. Diese Konstellation sorgt nun für rote Köpfe und schrille Töne im Blätterwald.

Links www.bl.ch | https://urb-x.ch