Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Ausserordentlicher Marktdruck hält an

Innerhalb kürzester Zeit hat sich der Holzmarkt von einem Käufer- zu einem Verkäufermarkt gewandelt. Europäische Händler sprechen von den akutesten Lieferproblemen, die sie je erlebt haben. Die Lage bleibt angespannt. Weitere – auch kurzfristige – Preisanpassungen sind nicht ausgeschlossen. Die Holzwerkstoffhändler in der Schweiz arbeiten weiterhin intensiv daran, den Markt bedienen zu können.

Die Preissteigerungen machen vor dem Schweizer Markt nicht Halt. So zeigt eine Stichprobenumfrage des Verbandes Holzwerkstoffe Schweiz, dass die Preise der Produkte per 31. März 2021 im Vergleich zum 30. November 2020 auf breiter Front um durchschnittlich 10–35% gestiegen sind; besonders spürbar bei OSB-Platten (Bild), Massivholz- und Mehrschichtplatten sowie Leim- und Konstruktionsholz.
Bild Schmölzer, proHolz Austria

 

Innerhalb weniger Monate hat sich die Lage am Holzmarkt drastisch verschärft, so dass die Verarbeiter vorderhand mit längeren Lieferzeiten und höheren Preisen arbeiten müssen. An einer Online-Videokonferenz des Europäischen Holzhandelsverbandes ETTF, an der auch der Verband Holzwerkstoffe Schweiz teilnahm, hat sich die globale Dimension des Marktdrucks bestätigt. Ein Mitglied des niederländischen Holzhandelsverbandes sagte, dass er eine solche Situation seit 35 Jahren nicht mehr erlebt habe.

Hauptgrund für die Entwicklung ist die weltweit steigende Nachfrage nach dem Baustoff Holz, während an vielen Produktionsstandorten noch strikte Corona-Einschränkungen gelten oder die Produktion erst langsam hochgefahren wird. Insbesondere Käufer aus den USA und Asien decken sich mit grossen Mengen an Holz aus Europa ein. Verschärft wird die Lage in Asien durch das knappe Angebot an Frachtmöglichkeiten und entsprechend hohe Preise. So kostet ein Container aus China aktuell bis zu CHF 10000.–. Im Oktober letzten Jahres waren es noch rund CHF 2000.–.


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