Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Wohnareal wächst stärker als die Schweizer Bevölkerung

Die Siedlungen in der Schweiz haben sich in den letzten knapp zehn Jahren um weitere 181 Quadratkilometer ausgedehnt. Verglichen mit den vorangegangenen Jahrzehnten verlangsamte sich das Siedlungswachstum allerdings ein wenig. Von den verschiedenen Arten von Siedlungsflächen hat eine besonders stark zugelegt: das Wohnareal.

Entwicklung der Siedlungsflächen im Vergleich zur Bevölkerung.
Grafik BFS

 

Die von den Wohngebäuden und deren Umschwung eingenommene Fläche vergrösserte sich zwischen 2009 und 2018 um 11% und wuchs damit sogar leicht stärker als die Wohnbevölkerung (+10%). Wichtige Gründe dafür sind die gestiegenen Ansprüche der Menschen bezüglich Wohnungsgrösse sowie die Zunahme von Kleinhaushalten mit nur einer oder zwei Personen.

Dennoch sind auch beim Wohnareal statistische Anzeichen für eine allmählich sparsamere Bodennutzung auszumachen. So waren die Wachstumsraten bei der besonders flächenzehrenden Gebäudeart der Ein- und Zweifamilienhäuser in den letzten Jahrzehnten rückläufig, während sie bei den Mehrfamilienhäusern deutlich angestiegen sind. Auch kann eine Verkleinerung der Gebäudeumschwünge beobachtet werden.


Wald breitet sich in den Bergen aus

Neun Zehntel der neuen Siedlungsflächen entstanden zwischen 2009 und 2018 auf vormaligem Landwirtschaftsland. Doch auch der Wald hat sich Landwirtschaftsfläche geholt – weil in höheren Lagen die Nutzung von Wiesen und Weiden stellenweise aus ökonomischen Gründen aufgegeben worden ist. So konnten sich die Wald- und Gehölzflächen zwischen 2009 und 2018 wie schon in den Jahrzehnten davor weiter ausdehnen, und zwar gesamtschweizerisch um 2% oder 206 km2.

Ab 1000 m ü. M. gilt dabei: Je höher die Lage, desto stärker haben die Wälder prozentual an Fläche gewonnen. In den Gebieten oberhalb von 2000 Metern erreichte die Zunahme gar 16%. In diesen Höhen eroberte der Wald nicht nur Flächen zurück, die er einst an die Landwirtschaft verloren hatte, sondern es zeichnet sich dort auch ein allmählicher Anstieg der natürlichen Baumgrenze infolge des Klimawandels ab.


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