Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Wie stellen sich die Schweizer ihr Land in zwanzig Jahren vor?

Der Baumeisterverband hat im letzten Herbst Herrn und Frau Schweizer repräsentativ dazu befragt, wie ihre Lebenswelt im Jahr 2040 aussehen würde, wenn es nach den eigenen Vorstellungen ginge. Abgefragt wurden die Präferenzen zur Mobilität sowie zur Erscheinung des privaten und des öffentlichen Raums.

Verdichtung mit Gewinn: Holz-Aufstockung in Lausanne
Bild Corinne Cuendet, Clarens

 

Wie will die Schweizer Bevölkerung bis im Jahr 2040 wohnen, sich fortbewegen, arbeiten, konsumieren und ihre Freizeit verbringen? Zunächst die wichtigsten Ergebnisse mit Blick auf die Mobilität: Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich in 20 Jahren eine Pendelstrecke von weniger als 30 km vom Wohnort zum Arbeits- oder Ausbildungsort. Dabei bewegen sie sich überwiegend mit dem eigenen motorisierten Fahrzeug fort. Dicht dahinter folgt das Unterwegssein mit Velo und Roller oder zu Fuss. Einkaufen wollen sie vor allem in regionalen Geschäften. In der Freizeit sehen sich die Menschen vor allem in nahen Erholungsgebieten, wo sie Natur und Berge geniessen – möglichst ohne störende neue Bauten im Blickfeld.

Wohnen sehen sich Herr und Frau Schweizer im Jahr 2040 sowohl in Ein- als auch in Mehrfamilienhäusern, wobei sich eine Mehrheit drei bis viereinhalb Zimmer auf 80–120 m2 Wohnfläche vorstellt. Während das urbane Publikum Mehrfamilienhäuser eher goutiert, ziehen Personen auf dem Land wenig überraschend das Leben in Einfamilienhäusern vor. Corona sorgt für eine Zusatzperspektive der Häuslichkeit: Schweizerinnen und Schweizer vermuten, dass sie in 20 Jahren am ehesten zuhause arbeiten – digital vernetzt im Homeoffice. Dieser Trend zeichnete sich allerdings bereits vor der Pandemie ab, die ihn dann aber befeuert hat.


Verdichten ohne Verlust an Lebensqualität: ein Fall für Holz

Und welche Vorstellungen haben die Leute von der künftigen baulichen Gestaltung unserer Städte und Landschaften? Hierzu gehen die Meinungen etwas auseinander. Einerseits soll höheres und verdichtetes Bauen in den Städten und Agglomerationen weiter vorangetrieben werden – das wünschen sich Deutsch- und Westschweizer übrigens etwas stärker als die Tessiner. Nach aktueller Meinung einer Mehrheit sollen sich die Masse der Bevölkerung und zugleich auch die bauliche Entwicklung vom Land in die Agglomerationen und Städte verlagern. Andererseits sollen sich aber Städte, Agglomerationen und Dörfer flächenmässig nicht gross weiterentwickeln.

Darin liegt natürlich ein gewisser Widerspruch, zu dessen gesellschaftsverträglicher Auflösung die Baubranche allerdings ganz konkret beitragen kann. Würde man die Gebäude in der Schweiz um ein Geschoss aufstocken, könnte das Land beispielsweise eine Million zusätzlicher Bewohner aufnehmen, ohne dass ein einziger Quadratmeter zusätzliches Bauland erforderlich wäre. ‹Sanftes› höheres Bauen ist breit akzeptiert, besonders an zentralen Lagen, wenn auch nur ausserhalb historisch geschützter Altstadtzonen. Andere Ansätze sind die Sanierung und der Umbau sowie auch der Ersatz bestehender Bauten. Der Holzbau hat in all diesen Segmenten viel zu bieten (Lignum Journal online vom 18.4.2016).


Link Detailauswertung SBV-Umfrage (PDF, 1.53 MB)