Lignum Holzwirtschaft Schweiz

‹Waldstillegung ist keine Lösung für den Klimaschutz›

Die ‹Internationale Grüne Woche› in Berlin dauerte dieses Jahr nur gerade zwei Tage: Als digitales Format bot sie am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche rund 100 Beiträge als Livestream. An der Veranstaltung ‹Wald.Wandel.Gestalten: Gemeinsam für den Wald› diskutierten Bundestagsabgeordnete, ein Klimaforscher und die Spitze des Deutschen Forstwirtschaftsrates DFWR darüber, wie sich Klimaziele, Biodiversität und nachhaltige Waldbewirtschaftung unter einen Hut bringen lassen.

Im Zeichen der Maske: Impression von der diesjährigen ‹Internationalen Grünen Woche› in Berlin. Am DFWR-Gespräch vom 21. Januar beteiligten sich die Bundestagsabgeordneten Isabel Mackensen und Alois Gerig, der Klimaforscher Prof. Joachim Schellnhuber vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. 
Bild Messe Berlin GmbH

 

Im Vorfeld der Veranstaltung kritisierte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck die EU-Biodiversitätsstrategie. Es stelle sich die Frage, ob sie der richtige Weg zur Erreichung der Klimaschutzziele sei: ‹Die Forderung der Biodiversitätsstrategie, mindestens 30% der Landfläche unter Schutz zu stellen und davon 10% streng zu schützen, wird die ambitionierten Klimaschutzziele der EU ausbremsen›, meinte Schirmbeck. ‹Wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen, dann benötigen wir den nachwachsenden Rohstoff Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.›

Schirmbeck betonte, dass es sich die Gesellschaft zu leicht mache, wenn man auf vermeintlich einfache Lösungen setze und Wald stillege. ‹Das wird den Klimawandel nicht aufhalten. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass die Waldbesitzenden und Forstleute jeden Tag gefordert sind, um den Wald an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dazu ist aktives Handeln notwendig, so wie es von vielen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz gefordert wird, und nicht der Glaube, dass das Klima durch Nichtstun gerettet werden könnte.›

‹Jedes Jahr vermeiden die wachsenden Waldbäume und das verwendete Holz bis zu 127 Millionen Tonnen CO2 allein in Deutschland. Jeder Prozentpunkt stillgelegter Waldfläche führt zu steigenden CO2-Emissionen in der Bundesrepublik›, sagt Schirmbeck. Deshalb fordert der DFWR, dass nationale und internationale Strategien und Politiken mit Bezug zum Wald nicht nur einen Aspekt, sondern einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen sollten.


Links www.gruenewoche.de/IGWDigital | www.dfwr.de