Wetterextreme und andere Naturgefahren stellen von jeher ein unmittelbares Risiko für Mensch, Umwelt und Sachwerte dar. Hochwasser und Oberflächenabfluss, verursacht von Starkniederschlägen, gelten in der Schweiz als teuerste Naturgefahr. Gebäudeschäden machen dabei einen grossen Anteil aller durch Naturgewalt verursachten Schäden aus.
Dank der Gebäudeversicherung ist es Immobilieneigentümern und -eigentümerinnen in der Schweiz grundsätzlich möglich, sich gegen die Schäden zu versichern. Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, ob eine erhöhte Gefährdung einen messbaren Werteinfluss auf Immobilien hat. Um Antworten zu finden, hat Wüest Partner mithilfe eines hedonischen Modells den Einfluss von elf verschiedenen Naturgefahren auf den Wert von Einfamilienhäusern geschätzt.
Werteinbussen bei Einfamilienhäusern
Die Ergebnisse zeigen für die vier Naturgefahren Hochwasser, Oberflächenabfluss, Stürze und Radon bei erhöhter Gefahr Wertminderungen. Demnach liegt beispielsweise der Wert eines Einfamilienhauses in der Hochwassergefahrenklasse 3 (mittlere Gefahr) 1,2% tiefer als der Wert eines äquivalenten Objekts in der Gefahrenklasse 1 (keine Gefahr). In der Gefahrenklasse 5 liegt der Wertunterschied gar bei 3,3%. Die grössten Wertminderungen sind bei Objekten festzustellen, die sich in Gebieten mit einer mittleren oder erheblichen Gefährdung durch Steinschläge, Fels- und Bergstürze befinden.
Obwohl die Naturgefahren weiter zunehmen und sich intensivieren dürften, werden noch immer Gebäude in Gebieten mit deutlich nachweisbarer Gefährdung erstellt. Insbesondere an Lagen mit erhöhter Gefährdung durch Hochwasser, Radon, Erdbeben, Hangmuren und Oberflächenabfluss wird verhältnismässig viel gebaut. Oft gibt es keinen erheblichen Unterschied zwischen Bestand und Neubauprojekten an gefährdeten Lagen. In manchen Fällen wird anteilsmässig sogar noch stärker als zuvor an gefährdeten Lagen gebaut.
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