Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Knapper Boden wird immer dichter bebaut – Holz legt zu

Durch Umbauten, Aufstockungen und verdichtende Ersatzneubauten wird der knappe Boden in der Schweiz immer intensiver genutzt. Der Holzeinsatz legt dabei zu. Das konstatiert der aktuelle Raiffeisen-Immobilienbericht zum vierten Quartal.

Im Bauhauptgewerbe verwendete Materialvolumen, pro Neubauwohnung, indexiert, 2010 = 100
Grafik Raiffeisen Immobilien Schweiz | 4. Q. 2021

 

Zwar entstehen viele neue Wohnungen nach wie vor auf der grünen Wiese. Der Trend in der Bauwirtschaft geht aber klar in Richtung Verdichtung. Im Jahr 2000 wurden noch 43% der Neubau-Wohneinheiten in Einfamilienhäusern erstellt. 2020 waren es nur noch knapp 11%. Statt dessen werden immer mehr vergleichsweise platzsparende Etagenwohnungen in immer grösseren und höheren Mehrfamilienhäusern gebaut.

2005 wurden durchschnittlich noch 5,7 Wohnungen pro Mehrfamilienhaus erstellt, 2019 waren es bereits 7,5. Nicht nur im Neubau zeigen sich Verdichtungstendenzen. Ein immer grösserer Anteil der neuen Wohnungen entsteht durch Umbauten und Ersatzneubauten. Der Anteil der Wohnungen, welcher durch Aufstockungen, Erweiterungen und andere Umbauten neu entstanden ist, hat sich innerhalb von zehn Jahren von rund 7% auf 13% fast verdoppelt. Auch werden immer mehr alte Wohnungen komplett abgerissen, um Platz für Ersatzneubauten zu schaffen.


Mehr Holz, weniger Beton und Backsteine

Obwohl dem Immobilienmarkt eine starke Trägheit nachgesagt wird, ist auch er dem stetigen gesellschaftlichen Wandel ausgesetzt. Mit sich ändernden individuellen Bedürfnissen, einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld und neuen regulatorischen Rahmenbedingungen verändern sich auch die Ansprüche an neu zu erstellende Gebäude. Dies zeigt sich beispielsweise an den im Bauhauptgewerbe verwendeten Rohstoffen, wie der Raiffeisen-Quartalsbericht konstatiert.

In den letzten zehn Jahren konnte das als modern und nachhaltig wahrgenommene Holz als Baustoff im Bauhauptgewerbe seinen Marktanteil deutlich erhöhen, dies vor allem beim Bau von Mehrfamilienhäusern. Nicht nur verhältnismässig, sondern auch in absoluten Mengen  sinkt die Verwendung konventioneller Baustoffe. So hat sich das Volumen des verwendeten Betons zwischen 2010 und 2019 um mehr als 7%  reduziert. Bei Backsteinen betrug der Rückgang über 14%, wohingegen Holz um fast 14% zulegen konnte.


Link Raiffeisen Immobilien Schweiz: Viertes Quartal 2021 (PDF, 1.9 MB)