Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Grösstes Berner Waldreservat soll am Grünenbergpass entstehen

Der Berner Regierungsrat hat einen Kredit über 3,7 Millionen Franken für ein Waldreservat genehmigt, das sich auf dem Gebiet der Gemeinden Beatenberg, Habkern und Eriz vom Niederhorn bis zum Hohgant erstrecken soll. Der Grosse Rat wird das Geschäft voraussichtlich in der Wintersession behandeln. Stimmen die Waldeigeneigentümer dem Projekt zu, wird es 2021 realisiert.

Impression vom Grünenbergpass
Bild Michel Brügger, Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Bern

 

Das geplante Waldreservat Grünenbergpass wird knapp 4500 ha gross; davon sind zwei Drittel Wald und ein Drittel Offenland mit Moorflächen und Felspartien. Die Waldfläche gliedert sich in ein Totalreservat (968 ha) und ein Teilreservat (1876 ha). Das Gebiet zeichnet sich durch hohe Naturwerte aus – auch dank der bisher umsichtigen Bewirtschaftung.

Im Totalreservat verzichten die Eigentümerinnen und Eigentümer während 50 Jahren komplett auf die Bewirtschaftung und lassen so eine natürliche Entwicklung des Waldes zu. Im Teilreservat sind waldbauliche Eingriffe geplant mit dem Ziel, die Lebensräume für seltene und gefährdete Arten und die Moorgebiete zu erhalten und aufzuwerten. Die Eigentümerinnen und Eigentümer werden mit Flächen- und Bewirtschaftungsbeiträgen entschädigt.

Die Fläche des neuen Reservats gehört 20 Waldeigentümerinnen und -eigentümern, die in Vorgesprächen ihre Absicht bekräftigt haben, einen Vertrag mit dem Kanton auszuhandeln. Aktuell finden die Eigentümerversammlungen statt; die Verträge sollen per 1. Januar 2021 unterzeichnet werden. Gegen die Einrichtung des Waldreservats sind in der öffentlichen Auflage keine Einsprachen eingegangen.


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