Bild Corinne Cuendet, Clarens

Immobilien- und Hypothekarmärkte spielen eine zentrale Rolle für den Bankensektor und damit für die Finanzstabilität als Ganzes. So waren in der Vergangenheit Verwerfungen an diesen Märkten wiederholt Auslöser von Kettenreaktionen, die nicht nur das Bankensystem, sondern die Volkwirtschaft insgesamt in Mitleidenschaft zogen.

Fritz Zurbrügg, Vizepräsident des SNB-Direktoriums, sprach in einem Referat an der Universität Luzern Ende August Klartext. Das Bankensystem sei derzeit gegenüber den Verwundbarkeiten an den Hypothekar- und Immobilienmärkten stark exponiert und könnte im Falle eines abrupten Zinsanstiegs bei gleichzeitig fallenden Immobilienpreisen substantielle Verluste erleiden.

Kapitalpuffer als Versicherung

Aktuell deute eine breite Palette von Indikatoren darauf hin, dass die Wohnliegenschaftspreise und Hypothekarvolumen in den letzten Jahren stärker gewachsen seien, als es Fundamentalfaktoren, wie beispielsweise das Wirtschaftswachstum, erklären könnten. Zudem hätten die Kreditrisiken, vor allem Tragbarkeitsrisiken, bei neu vergebenen Hypotheken in den letzten Jahren stark zugenommen. 

Vor diesem Hintergrund schätzt die SNB die Risiken an den Immobilien- und Hypothekarmärkten aktuell als hoch ein. Es bestehe eine erhöhte Anfälligkeit für Preisrückgänge und Anstiege der Kreditausfälle. Dank substantiellen Kapitalpuffern sollten die meisten Banken jedoch in der Lage sein, die damit verbundenen allfälligen Verluste zu absorbieren, so die SNB. Die Puffer seien für die Finanzstabilität deshalb essentiell.

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