Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Auszeichnungen ‹proQuercus› für das Jahr 2020 vergeben

Der Verein ‹proQuercus› zeichnet jedes Jahr Personen und Organisationen aus, die zur Erhaltung des vielfältigen Natur- und Kulturerbes der Eiche in unserem Land beitragen. 2020 kommen die Preisträger aus den Kantonen Tessin, Jura und Zürich. Die Preisübergabe wird aufgrund der Pandemiesituation auf die nächste Vereinsversammlung im Juni 2021 verschoben.

Bild Pro Quercus

 

Das Patriziato di Sigirino, eine Bürgergemeinde in Tessin, verfügt über Wälder in den Gemeinden Monteceneri und Taverne-Torricella. proQuercus ehrt sie für ein Projekt am Monte Barro. Im dortigen Eichenhain kommen alle vier in der Schweiz anzutreffenden Eichenarten vor: Stieleiche (Quercus robur), Traubeneiche (Q. petraea), Flaumeiche (Q. pubescens) und Zerreiche (Q. cerris). Wie historische Fotos und das Vorkommen zahlreicher monumentaler Kastanien- und Eichenbäume zeigen, wurde das Gebiet einst als Selve bewirtschaftet und von den ansässigen Bauern als Weidewald genutzt. Das Aufwertungsprojekt stellt auf eine Fläche von 10 ha von insgesamt 24 ha Gemeindeeigentum den Weidewald wieder her, der nun von einem Landwirt aus der Region bewirtschaftet wird.

Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung des Kantons Jura hat dessen Regierung 2019 eine Aktion zur Pflanzung von Eichen gestartet: 40 Bäume von mindestens 2,50 m Höhe in jeder Gemeinde des Kantons, insbesondere in landwirtschaftlichen Gebieten. Insgesamt sollen 2000 neue Eichen gesetzt werden. Zu Beginn des Jahres 2020 war das Programm mit dem Beitritt von 80% der jurassischen Gemeinden bereits ein grosser Erfolg. Mit der Verleihung einer Auszeichnung an das Amt für Umwelt des Kantons Jura würdigt der Verein proQuercus die Aktion.

Die dritte Auszeichnung des Jahres 2020 geht an Oliver Reutimann (Birmensdorf) für seine Masterarbeit an der ETH Zürich zur genetischen Artbestimmung bei Eichen, einen bedeutenden Beitrag zur Klärung der Artbestimmung bei schwierig trennbaren, nahe verwandten Eichenarten der Schweiz. Seit langem wird nach geeigneten Ansätzen gesucht, um die Arten auseinanderzuhalten und ihre Durchmischung zu erfassen. Oliver Reutimann hat eine einfache molekulargenetische Methode entwickelt, um die Art und den Durchmischungsgrad von Individuen und Populationen zu beschreiben.


Link www.proquercus.org