Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Schweizer Furnierverband tagt im Berner Jura

Für ihre diesjährige Generalversammlung reisten die Mitglieder des Schweizer Furnier-Verbands am 11. April nach Tavannes. Der Rückblick auf das vergangene Jahr zeigte: 2023 war nicht ganz so gut wie das Vorjahr, aber doch erfreulich. Hinsichtlich der beliebtesten Holzarten ist Eiche ist immer noch Platzhirsch, aber nicht mehr ganz unangefochten.

Die Führung durch die Tavapan SA stiess bei den Verbandsmitgliedern auf grosses Interesse.
Bild Monika Hurni, SchreinerZeitung

 

13 Mitgliedsbetriebe folgem dem Aufruf von Präsident Markus Barmettler zur 80. Generalversammlung (GV) des Furnier-Verbandes. Der Anlass fand bei der Tavapan SA im bernischen Jura statt, wo Geschäftsführer Walter Zürcher seine Verbandskollegen durch den auf Holz- und Verbundwerkstoffe spezialisierten Traditionsbetrieb führte. Holz sei seine Leidenschaft, erklärte der gelernte Schreiner. Komplizierte Aufträge seien für ihn die schönste Herausforderung, erläuterte er und fügte an: ‹Dort, wo der Import aufhört, fangen wir an.›


Rückblicke und Zukunftsthemen

Aus dem Jahresrückblick der einzelnen Mitglieder liessen sich folgende Schlüsse ziehen: 2023 kam zwar nicht an das ausgesprochen starke Vorjahr heran, verlief aber ziemlich gut, dies trotz wachsenden Drucks aus dem Ausland. Und: Die Eiche ist noch immer klarer Spitzenreiter, doch das Spektrum beginnt sich langsam zu verbreitern. Zur Sprache kam an der GV auch die europäische Entwaldungsverordnung (EUDR).

Diese ist Mitte 2023 in Kraft getreten und soll vermeiden, dass Erzeugnisse in der EU in Verkehr gebracht werden, die zur Entwaldung und Waldschädigung beitragen. Noch ist keine Anpassung des Schweizer Rechts an die Verordnung erfolgt, da bislang keine gegenseitige Anerkennung mit der EU möglich ist. ‹Diese Sache wird uns noch eine Weile beschäftigen›, meinte Vorstandsmitglied Tobias Scherg von der Roser AG. Er bleibe jedoch dran und werde seine Kollegen weiterführend informieren.


Neue Tools und neue Köpfe

Als kleinen Meilenstein kündigte Markus Barmettler das neue Furnier-Lehrmittel an, das im dritten Quartal des Jahres fertiggestellt sein soll. Er lobte dabei insbesondere den grossen Einsatz von Michael Engel von der Cambois SA, welcher intensiv an den Texten arbeitet. Im folgenden Traktandum diskutierten die Anwesenden über den Sinn eines Benchmarkings, in welchem Firmenzahlen in einem anonymisierten Verfahren erfasst und den anderen Verbandsmitgliedern als Vergleichszahlen zur Verfügung gestellt werden. Am Ende entschied man sich, diesen Versuch zu wagen und zu sehen, was dabei herauskommt.

Mit Robin Ruetz stellte Barmettler seinen Nachfolger bei der Bollinger AG und auch gleich den neuen Vertreter des Unternehmens im Furnier-Verband vor. Der gelernte Bootsbauer und passionierte Hochseesegler aus Küsnacht am Zürichsee, der sich selber als ‹Seebueb› bezeichnete, freut sich auf eine gute Zusammenarbeit im Verband. Einen Nachfolger braucht es nun auch dort, denn Barmettler will sein Präsidentenamt an der kommenden GV, welche am 15./16. Mai 2025 bei der Herzog Elmiger AG in Kriens stattfindet, abgeben.


Monika Hurni, SchreinerZeitung


Link www.furnierverband.ch